Es ist die Welt von Werwölfen, die beschrieben wird. Und wer sich durch einen
Geburtsfehler nicht bei Vollmond in einen Werwolf verwandelt wird, landet in der
Behörde, die kurz ASÜLA genannt wird. Diese Behörde kümmert sich darum, dass
die Werwölfe sich bei Vollmond nicht auf der Strasse befinden und fängt sie
ein. Sie ist eine Minderheitenbehörde, die nur von den Glatthäutigen geführt
wird und recht grosse Machtbefugnisse besitzt. Zu diesen Menschen gehört Lola
May. Sie erzählt aus ihrer Sicht das ganze Abenteuer, dass eigentlich relativ
harmlos beginnt. Eine abgebissene Hand ist schliesslich kein Beinbruch. Die
düstere Welt die Lola vorstellt hat noch ganz anderes zu bieten. Lola ist eine
fähige Ermittlerin, die auf nächtliche Hundejagd geht. Zumindest nennen es die
Glatzen oder Glathäutigen so. Werwölfe haben bei Vollmond Ausgangsverbot. Lola
stellt uns keine heile Welt vor, lässt uns aber in vielen Dingen, die den
Hintergrund der Welt betreffen im Dunkeln. Klar wird aber, dass die Arbeit als
Hundefänger alles andere als angenehm ist. Als Anwältin bei ASÜLA muss sie
einen Lykantrophen vertreten, der ihrem Kollegen eine Hand abgebissen hat.
Dieser Mandant ist ein eher wiederlicher Typ, der ganz und gar Lolas Abneigung
erhält. Als ihr Kollege dann noch ermordet wird, geht alles langsam den Weg ins
Chaos. Zudem wird ihr Praktikant Marty während des nächtlichen Einsatzes
schwer verletzt und überlebt nur mit viel Glück. Kurz darauf stirbt ein
weiterer Agent. Der einzig positive Ansatz in ihrem Leben ist die Bekanntschaft
mit Paul Kelsey, einem Werwolf, der sie nicht herablassend behandelt. Eine
sympathische Liebesgeschichte. Lola lebt in einer komplizierten und
gewalttätigen Welt, in jeder Hinsicht. Auf der einen Seite ausserhalb der
Behörde, auf der anderen Seite innerhalb der Behörde. Denn hier scheint es
üblich zu sein, mittels Folter Fragen zu stellen. Dies macht Lola weniger
sympathisch. Innerhalb des Romans nimmt diese Wandlung der Sympathieträgerin
gerade dies und die Erzählung wird noch düsterer. Denn Paul wird verhaftet,
weil er Kontakt zu Personen hat, die für die Mörder von Lolas Kollegen
gehalten werden. Und Lola unternimmt nichts, um die 'hochnotpeinliche Befragung'
ihres Geliebten zu verhindern.
Fazit
Ich bin ein begeisterter Leser. Je mehr, desto besser. Ich gehe seltenst ins
Kino und der Fernseher hat eher die Funktion eines Radios mit Bildern. So freue
ich mich über jedes Buch mit phantastischen Inhalt, dass ich lesen kann und je
abwechslungsreicher, desto besser. Ich bin kein Leser der immer ein Happy End
haben muss, denn diese sind in vielen Fällen dann doch zu konstruiert. So
gefiel mir das Buch der Engländerin Kit Whitfield sehr gut. Der Roman entpuppte
sich als phantastischer Kriminalroman der in einer Welt spielt, in der der
Werwolf die Regel und der normale Mensch der Aussenseiter, die Minderheit,
darstellt.
Die Erzählung lebt davon, düster, dunkel und etwas grausam zu sein. Sie endet
deprimierend.
Vorgeschlagen von erik schreiber
[Profil]
veröffentlicht am 24. März 2009 2009-03-24 06:16:53