Anfang der 80er Jahre kreuzen sich in Kalifornien die Wege zweiter Jungs. Der
aus Dänemark stammende Lars Ulrich lernt über eine Anzeige den Sänger und
Gitarristen James Hetfield kennen. Sie spielen in einer Band und haben den
Traum, den Heavy Metal zu revolutionieren. Gerade Schlagzeuger Lars Ulrich geht
sehr geschäftsmäßig an die Sache heran und lässt keine Gelegenheit aus,
seine Band zu promoten und anzupreisen. Und so erarbeiten sich Metallica ohne
jeglichen Rundfunkeinsatz und anfangs auch ohne jede Sendeminute beim damals
allmächtigen Sender MTV eine stetig wachsende Fangemeinde. Von Jahr zu Jahr,
von Tour zu Tour nimmt der Erfolg zu, bis Metallica mit ihrem fünften Album den
Zenit erreichen. Heute zählt die Band aus der Bay Area zu den größten
Rockbands aller Zeiten.
Die beiden Musikjournalisten Paul Brannigan und Ian Winwood zeichnen in
"Birth School Metallica Death" den Weg der kalifornischen Metalband
überaus eindrucksvoll nach. Seit Jahren haben die beiden Journalisten
unzählige Interviews mit den Bandenmitgliedern geführt und sie auf ihren
Tourneen begleitet. So ist diese Bandbiografie ein schonungsloser Blick hinter
die Kulissen.
Dabei ist das Buch alles andere ein 600seitiger Lobgesang auf eine Band, die
ohne Übertreibung die Musikrichtung des Heavy Metal nicht nur geprägt, sondern
maßgeblich beeinflusst hat. Brannigan und Winwood zeichen ein überaus
authentisches und nachvollziehbares Bild einer Band, die wirklich jedes Klischee
bedient hat. Sex, Drugs and Rock`n'Roll ist für Metallica ein Lebensmotto, dass
gerade zu Beginn ihrer Karriere über allem stand. Trotzdem wird auch deutlich,
welch akribische und fanatische Songschreiber vor allem James Hetfield und Lars
Ulrich sind.
Aber auch die dunklen Kapitel der Bandgeschickte werden schonungslos offen
gelegt: Über die Alkoholsucht von James Hatfield wird ebenso offen gesprochen,
wie der tragische Unfalltod des Bassisten Cliff Burton nachgezeichnet wird. Auch
das von Beginn an eher getrübte Verhältnis zu dessen Nachfolger Jason Newstead
kommt zur Sprache und wird an keiner Stelle geschönt.
Ansonsten erlebt der Leser mit, wie die bahnbrechenden Alben "Master Of
Puppets" und vor allem das selbstbetitelte schwarze Alben entstanden sind
und man begleitet die Band auf ihren überaus langen Tourneen, welche die
Bandmitglieder an den Rand der körperlichen und psychischen Erschöpfung
brachten.
Fazit
"Birth School Metallica Death" ist ein Muss für jeden Rockfan. Die
Biografie von Metallica ist nicht nur ein Stück musikalische Rockgeschichte,
sondern vor allem ein hochinteressanter und absolut kurzweiliger Blick hinter
die Kulissen einer Band, die seit 30 Jahren ihren Weg geht und sich einen Dreck
darum schert, was die Medien von ihnen halten.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 15. November 2014 2014-11-15 17:56:48