Furia Faerfax lebt mit ihrem Vater, ihrem Bruder Pip und drei Angestellten auf
einem einsamen Landsitz in England. Die Welt ihrer Familie sind die Bücher.
Sehnsüchtig wartet Furia auf ihr Seelenbuch, dass endlich ihre bibliomantischen
Kräfte erwecken soll. Als Furia eines Tages ihren Vater auf einer geheimen
Mission begleiten soll, passiert es: Unbekannte dringen auf dem Landsitz ein und
nehmen ihre Bruder gefangen. Furia gelingt die Flucht nach Libropolis, der Stadt
der Bücher. Dort lernt sie die Diebin Cat kennen, die ihr aus einer brenzligen
Situation hilft. Gemeinsam mit Finnigan, einem Jungender ebenfalls aus
Libropolis stammt, starten sie den Versuch, Pip zu befreien und müssen sich
dabei auch der Adamitischen Akademie stellen, die das Ende aller Bücher
heraufbeschwören möchte.
Für seinen neuen Roman "Die Seiten der Welt" hat sich Kai Meyer ein
Thema ausgesucht, dass alle Leser begeistern wird: die Welt der Bücher und der
Literatur! In den letzten Jahren hat sich Kai Meyer zu einem der erfolgreichsten
und besten Autoren Deutschlands gemausert. Mit "Die Seiten der Welt"
ist ihm jetzt ein Meilenstein gelungen. Der Roman trotzt nur so von guten Ideen.
Seien es die verschiedenen Buchhandlungen, die man in Libropolis besuchen kann
oder die Schnabelbücher, die ähnlich wie Hähne, bei Kämpfen aufeinander
losgelassen werden. Wo Joanne Rowling die Welt der Zauberer lebendig werden
ließ, zieht Kai Meyer die weite Welt der Literatur in seine Geschichte und
schafft hier ein Universum, dass jeden Leser unweigerlich in seinen Bann zieht.
Auch die Mischung aus Action, Spannung und leisen Momentren ist überaus
ausgewogen. Bei manchen Szenen war ich mir fast nicht mehr sicher, ob das
wirklich noch Jugendbuch oder schon Erwachsenenliteratur ist, aber gerade in
diesem Bereich sind die grenzen ja fließend. Ein besonders Lob möchte ich dem
Fischer Verlag für die passende und liebevolle Umsetzung des Hardcovers machen,
welche dieses Buch zu einem besonderen Roman macht.
Warum es nicht für die Höchstwertung von 10 Sternen gereicht hat, liegt in der
Tatsache begründet, dass es immer wieder kleinere Stellen gab, in denen mich
Kai Meyers Art zu erzählen, nicht wirklich packen konnte.
Fazit
Allein für die Idee, die Welt der Literatur in ein magisches Abenteuer zu
verfrachten, ziehe ich meinen Hut vor Kai Meyer. Auch die Umsetzung seiner Idee
ist in weiten Teilen wirklich überragend. Der Leser taucht zusammen mit der
sympathischen Hauptfigur Furia in eine Welt ein, in der man am Liebsten
verweilen möchte. So sorgt "Die Seiten der Welt" für unterhaltsame
Lesestunden und ist auch für all die Buchfans ein echter Geheimtipp, die sonst
mit Fantasy nicht so viel am Hut haben.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 11. Oktober 2014 2014-10-11 19:20:59