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Karlheinz Stierle: Dante Alighieri: Dichter im Exil, Dichter der Welt

Dante Alighieri: Dichter im Exil, Dichter der Welt

von Karlheinz Stierle
Verlag: Verlag C. H. Beck [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Sachbuch
ISBN-13 978-3-406-66816-6

Preis: 22,95 Euro bei Amazon.de [Stand: 29. Dezember 2024]
Dante Alighieri ist sicherlich Italiens berühmtester Dichter und lebte in einer bewegten Zeit. Geboren 1265 in Florenz und gestorben 1321 im politischen Exil in Ravenna, engagierte sich Dante in der Politik seiner Heimatstadt. Als ein Unterstützer des römisch-deutschen Kaisertums wurde er exiliert und hatte große Hoffnungen in den Romzug Kaiser Heinrichs VII. (1310 bis 1313) gesetzt, doch blieben sie unerfüllt. Dantes berühmtestes Werk ist zweifellos die "Commedia", ein beeindruckendes, über mehrere Jahre im Exil entstandenes Werk. Es gilt bis heute als die bedeutendste Dichtung der italienischen Literatur und als ein bedeutendes Werk der Weltliteratur.

Der Romanist Karlheinz Stierle hat in dem vorliegenden Werk denn auch die Commedia als Ausgangspunkt gewählt. Stierles Darstellung ist keine Biographie Dantes, sondern vielmehr eine umfassende Würdigung des Dichters. In sechs Kapiteln zeichnet Stierle "Dantes Weg" vom Beginn der Arbeit bis zur Vollendung nach, beginnend mit einem gestrafften Überblick von der Verbannung Dantes aus Florenz, seiner "Lebenskatastrophe" (S. 16), wie Stierle schreibt. Die Betrachtung erfolgt somit anhand des Wegs Dantes zum Werk, der Gestaltung des Werks in mehreren Stufen und des Werks an sich.

Dante, der eine gute Bildung genossen hat, wagte in der Exilzeit mit der Commedia einen literarischen Neuentwurf, wobei er sich eines reichhaltigen philosophischen, theologischen, historischen und literarischen Fundus bediente. Zentral sind die Kapitel 3 bis 5, die gut drei Viertel der Darstellung Stierles einnehmen und in denen die drei Teile der Commedia eingehend betrachtet werden. Stierle betont, dass diese Teile nicht isoliert nebeneinander stehen, sondern vielmehr dicht ineinander verwoben sind.

Daran schließt sich eine knappe allgemeine Würdigung Dantes an, den Stierle nicht ohne Grund sehr schätzt und dessen Wirkung auf die Literaturgeschichte er nachdrücklich unterstreicht.
Fazit
Stierle hat eine flüssig geschriebene und plastische Darstellung verfasst, durch die der Leser ein bedeutendes Stück Weltliteratur neu für sich erschließen kann. Anregend sind auch die eingestreuten Werkzitate und die Akzentsetzung in der Betrachtung. Das Buch ist zwar weniger als allgemeine Einführung zu Dante selbst geeignet, da andere Facetten seiner anderen Werke kaum oder gar nicht angesprochen werden (so das staatsphilosophische Werk "De Monarchia"). Dennoch sei es jedem Leser empfohlen, der sich etwas näher mit Italiens Dichter beschäftigen will: Es ist geradezu eine "Einladung zu Dante".
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Vorgeschlagen von B. Kiemerer [Profil]
veröffentlicht am 07. Oktober 2014

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