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Nils Mohl: Mogel

Mogel

von Nils Mohl
Verlag: Rowohlt Verlag [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Jugendroman
ISBN-13 978-3-499-21537-7

Preis: 5,89 Euro bei Amazon.de [Stand: 24. Dezember 2024]
Seinen Spitznamen Mogel wird Miguel wohl nicht so bald wieder los. Miguel hat gemogelt und beim Trinkspiel Becher-Pong alkoholfreies Bier eingeschenkt. Warum das Haus seiner Eltern strikt alkoholfrei zu bleiben hat, das ist eine andere Geschichte. Zur Strafe zwingen Mogels Freunde ihn, eine Nacht lang als Frau verkleidet auf die Piste zu gehen. Die älteren Schwestern der Kumpels rücken als Maskenbildnerinnen an. Mogel wird enthaart, gefeilt, gestylt und geschminkt. Die Mädels geben ihm noch mit auf den Weg, wie er Mackersprüche kontern kann. Doch High Heels allein machen aus einem Fünfzehnjährigen noch keine Drag Queen. Mogel darf sich nicht durch seine Körpersprache verraten, wenn er nicht zum Gespött der Leute werden will. Erst in letzter Minute kann er vor der Tür der Männertoilette stoppen und gerade noch in die richtige Richtung stöckeln. Auch der Griff zum Handy geht ins Leere; SMS zirpen an diesem Abend im Handtäschchen, nicht in der Jeanstasche.

Miguel und seine Kumpels stammen aus einer Plattenbausiedlung am Stadtrand. Als seine Eltern ein älteres Reihenhaus kaufen und Miguel in die Schule des neuen Stadtteils wechselt, empfinden die Jungs das als Verrat. Miguel könnte sich für etwas Besseres halten, die alte Allianz von Jungen aus dem Nordturm und dem Südturm der Siedlung aufkündigen wollen. Man legt seine Kumpels nicht einfach so ab, nur weil man umgezogen ist. Miguels Aktion könnte die angeknackste Beziehung zu seinen Freunden wieder in Ordnung bringen. Auf seiner nächtlichen Tour trifft er das Mädchen Candy, die er als verwandte Seele empfindet. Zwei einsame Romantiker tauschen sich darüber aus, wie schwer sie es in dieser Welt haben. Ein Problem, über das Candy nicht sprechen kann, führt die beiden Jugendlichen in eine gefährliche Situation und bringt die bis dahin eher rührend-romantische Selbstfindung eines Fünfzehnjährigen zu einem rasanten Ende.
Fazit
In einer dem fünfzehnjährigen Icherzähler maßgeschneiderten bildreichen Sprache lässt Nils Mohl seinen Protagonisten zunächst indirekt sich selbst finden, indem er buchstäblich in die Schuhe des anderen Geschlechts schlüpft, und schließlich noch ein filmreifes Abenteuer erleben.
8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne

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Vorgeschlagen von Helga Buss [Profil]
veröffentlicht am 06. Oktober 2014

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