Orla bekommt am Valentinstag einen Brief von ihrem Freund Sim. Sie rechnet fest
mit dem überfälligen Heiratsantrag, kommt aber nicht dazu, den Brief zu lesen.
Bevor sie den Umschlag öffnet, erhält sie die Nachricht, dass Sim in London
auf der Straße tot zusammengebrochen ist. Orla ist schockiert und
traumatisiert. Sie begibt sich nach London, wo ihr Freund die vergangenen Monate
gelebt und als Schauspieler gearbeitet hat, um mehr über seine letzten Tage zu
erfahren. In London lernt sie Maude kennen, die im gleichen Haus wie Sim lebt.
Je länger Orla in London ist, desto mehr wird ihr bewusst, wie unbekannt ihr
Sim scheinbar war.
Nach dem Titel und dem Klappentext zu urteilen, hatte ich mich auf einen Roman
im Stil von Cecelia Ahern gefreut. Leider ist Juliet Ashton weit davon entfernt,
an die Klasse der irischen Bestsellerautorin heranzukommen. Mit der
Grundschullehrerin Orla hat sie eine Hauptfigur erschaffen, mit der ich
überhaupt nicht warm geworden bin und die für mich über die gesamte Länge
des Romans abstrakt geblieben ist. Gleiches gilt leider auch für die
Geschichte. Der Anfang ist noch relativ interessant, zumal das Interesse durch
Zitate aus Sims Tagebuch weiter angeheizt wird. Doch mit zunehmender Dauer
stagniert die Handlung und zieht sich gefühlt schier endlos in die Länge.
Zumal jetzt gar nicht mehr Sim, sondern Orlas neuer Freund im Blickpunkt steht.
Wo Cecelia Ahern oder auch Amy Silver den Leser gefangen nehmen, ihn fesseln,
konnte mich Juliet Ashton, so hart es klingt, nur langweilen. Nach gut zwei
Dritteln habe ich den Roman nur noch quer gelesen, um zu schauen, ob es
wenigstens noch einen Punkt gibt, der mich fesselt oder meine Neugier weckt.
Doch leider habe ich nichts mehr gefunden.
Fazit
"Ein letzter Brief von dir" ist für mich eine der großen
Enttäuschungen des Bücherjahres 2014. Aufgrund des Covers, des Titels und des
Klappentextes hatte ich mich auf jene gefühlvolle und dramatische Story
gefreut. Bekommen habe ich leider nichts davon. Ob es an der Übersetzung oder
an der Geschichte an sich liegt, kann ich nicht genau sagen. Zu keinem Zeitpunkt
konnte mich der Roman wirklich begeistern. Die Tür in Orlas Welt ist mir
komplett verschlossen geblieben.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 04. September 2014 2014-09-04 17:08:29