Der Journalist Rüdiger Jungbluth hat sich mit der Biografie der Familie Quandt
keine leichte Aufgabe ausgesucht. Die reichste Industriellenfamilie Deutschlands
lebt still und zurückgezogen außerhalb jeglichen Glamours und lauten
Auftritten. Begonnen hat diese fast schon einmalige Erfolgsstory zu Beginn der
Industrialisierung Europas im Preußen des 18. Jahrhunderts. Dorthin, in die
sandige Mark Brandenburg, mit ihren Webereien kam die Familie Quandt aus
Holland. Emil Quandt übernahm die Weberei seines Arbeitgebers und produzierte
Tuche für die Uniformen der kaiserlichen Armee. Sein Sohn Günther führte die
Quandtschen Besitztümer durch zwei Weltkriege und konnte dadurch das Vermögen
immer weiter mehren. Nach dem zweiten Weltkrieg übernahmen die beiden Söhne
Harald und Herbert die Dynastie und führten die erfolgreichen Geschäfte ihrer
Vorväter weiter. Unter anderem wurde BMW von Herbert Quandt von der drohenden
Pleite, bzw. dem Ausverkauf gerettet und entwickelte sich ab dem Ende der 50iger
Jahre bis heute zu einem der erfolgreichsten Automobilkonzerne weltweit. Die
Kinder von Herbert und Helmut zählen zu den reichsten Deutschen und sie lenken
immer noch in einem erheblichen Umfang die Geschäfte über Holdings
Beteiligungen.
Fazit
Rüdiger Jungbluth bietet in dieser Biografie dem Leser einen Einblick in eine
der geheimnisvollsten Geschichten einer Familiendynastie, die sich in den
letzten 150 Jahren zu reichsten Industiellenfamilien Deutschlands entwickelt
hat. Spannend zu lesen, bietet dieses Buch neben der Familiengeschichte auch
einen Einblick in die Historie Deutschlands dieser Zeit.
Vorgeschlagen von Dietmar Stanka
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veröffentlicht am 14. Januar 2004 2004-01-14 20:58:27