Nevada Hendrix' Leben könnte ein wenig Aufregung vertragen. Da passt es, dass
sie sich als Bauleiterin bei einer Firma bewirbt, die in ihrer Heimatstadt den
Bau eines Casinos übernehmen soll. Doch ausgerechnet beim Bewerbungsgespräch
steht sie dem Mann gegenüber, den sie nie Wiedersehen wollte: Tucker Janack.
Mit ihm hatte sie einen One-Night-Stand, der alles andere als gut verlaufen ist.
Da aber Nevada die Beste für den Job ist, bekommt sie die Stelle. Plötzlich
überschlagen sich die Ereignisse. Erst gibt es auf der Baustelle einen
Sabotageakt, und dann kommt auch noch eine alte Widersacherin von Nevada in die
Stadt.
In ihren Liebesromanen führt die Amerikanerin Susan Mallery ihre Leser immer
wieder in die fiktive Kleinstadt Fool's Gold. Die Serie hat eine große
Fangemeinde und Stammleser werden sicher einige lieb gewonnene Charaktere in
diesem Roman treffen. Für mich war es der erste Ausflug nach Fool's Gold. Auch
wenn mich der Roman nicht vollends begeistern konnte, kann ich mir durchaus
vorstellen, nochmals in die gemütliche Stadt einzutauchen. Susan Mallery hat
hier einen eigenen kleinen Kosmos geschaffen, in dem sie sich nach Herzenslust
austoben kann. Sie hat viele sympathische Figuren, die aus jeder amerikanischen
Vorabendserie der 80er stammen können. Auch der Humor kommt nicht zu kurz.
Spätestens beim Auftritt von Caterina Stoicasescu und ihrem späteren Geschenk
an die Stadt kann man sich Lachen nicht verkneifen. Damit steht fest: auch der
Humor kommt nicht zu kurz.
Das es trotzdem nur zu einer Durchschnittswertung reicht, liegt in der Tatsache
begründet, dass die gesamte Story doch sehr vorhersehbar und klischeehaft
daherkommt. Raum für Überraschungen ist nicht vorhanden und vielleicht auch
nicht gewünscht. Die Figuren agieren, wie man es von ihnen erwartet. Gerade bei
Nevada und Tucker hätte ich mir mehr Abwechslung gewünscht. Doch sie agieren
so, wie der Leser es erwartet und so ist es keine Kunst, nach zehn Seiten das
Ende der Geschichte vorherzusagen. Sprachlich ist der Roman recht einfach
geschrieben, liest sich aber flott und kann durchaus überzeugen.
Fazit
Stellenweise konnte ich mich bei der Lektüre von "Was nicht passt, wird
küssend gemacht" nicht des Eindrucks erwehren, einen Groschenroman in
längerer Form vor mir zu haben. Insgesamt eine kurzweilige, durchaus
unterhaltsame Lektüre mit etwas Sex und keinem Crime. Susan Mallery legt
klassische Frauenliteratur vor, der ein wenig mehr Abwechslung und Spannung
durchaus gut stehen würde. Trotzdem kann ich mir vorstellen, ein weiteres Mal
nach Fool's Gold zu reisen - und sei es nur, um ein paar der Bewohner ein
weiteres Mal zu treffen.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 17. August 2014 2014-08-17 19:50:43