Es sollte ein lustiger Nachmittag werden. Die Grillfreunde aus Schliersee,
selbstverständlich nach guter deutscher Tradition in einem Verein organisiert,
veranstalten im Josefshal ein Barbecue mit Kind und Kegel. Mittendrin, aber
nicht wirklich dabei, die Hauptkommissarin Josefa Lautenschlager von der
Kriminalpolizei Schliersee. Die es in Wirklichkeit gar nicht gibt, literarisch
in diesem Falle aber wertvoll ist. Ihr arbeitsloser Ehemann, als ehemaliger
Filialleiter einer Bank wohl nicht so einfach vermittelbar, steht natürlich
auch am Grill und beäugt neidisch die hochmodernen Gerätschaften der anderen
Vereinsmitglieder. Die Beschaulichkeit dieser Szenerie wird allerdings durch das
hysterische Geschrei zweier Damen aus den östlichen Bundesländern gestört.
Diese haben nämlich nur ein paar Meter weiter in den Josefsthaler Wasserfällen
eine männliche Leiche entdeckt. Vielleicht ja nur ertrunken, wie die
herbeigeeilte Joe, so der Spitzname der Polizistin, erhofft. Bei ihren
Recherchen stößt sie auf eine Verbindung der männlichen Leiche zu der
reichsten Familie im Tal. Die Hochstettens, die erst einmal sämtliche
Verbindungen zu dem Opfer abstreiten. Aber doch bald zugeben müssen, dass
dieser der Familie recht nahe gestanden hat. Eine Täter oder ein Täterin hat
die Polizei dennoch nicht. Da kommt aber Stella Felix ins Spiel. Eine
Journalistin, die wegen fehlender Angebote im Hause Hochstetten arbeitet und Joe
ein wenig auf die Sprünge hilft.
Fazit
Leicht, locker, lässig. Reichlich mit Klischees behaftet und mit noch mehr
Lokalkolorit gefüllt. Rosemarie Bus ist ein Kriminalroman aus der Feder
gesprungen, der schnell zu lesen ist und mit kaum überraschenden Wendungen zu
einem fast schon absehbaren Ende führt. Der ideale Zeitvertreib für einen
Nachmittag am See.
Vorgeschlagen von Dietmar Stanka
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veröffentlicht am 07. August 2014 2014-08-07 16:47:10