Eli Landon führte in Boston ein gutes Leben: Als Strafverteidiger hatte er
einen tollen Job, er besaß seine hübsche Frau und viele Freunde. Doch dann
wird seine untreue Ehefrau brutal ermordet und Eli gerät in Verdacht. Aus
Mangel an Beweisen werden die Ermittlungen gegen ihn eingestellt, doch sein
altes Leben ist nicht mehr vorhanden. Freunde haben sich von ihm abgewandt und
durch die Berichterstattung in den Medien ist sein Ruf ruiniert. So zieht er
sich an einen Ort zurück, den er aus Kindertagen kennt: An der Küste
Neuenglands besitzt seine Familie ein imposantes Anwesen. Dort will Eli zur Ruhe
kommen und sich ganz seiner neuen Leidenschaft, dem Schreiben, widmen. Kaum dort
angekommen macht er die Bekanntschaft von Abra Walsh, einer Nachbarin, die sich
um das Haus kümmert. Gegen seinen Willen nimmt sie auch Eli unter ihre Fittiche
und es beginnt eine zarte Beziehung der beiden. Doch die Vergangenheit holt Eli
schneller wieder ein, als ihm lieb ist.
Allein im deutschsprachigen Raum hat die amerikanische Bestsellerautorin Nora
Roberts über 25 Millionen Bücher verkauft. Und ihre Fangemeinde wird sicher
auch "Das Geheimnis der Wellen" kaufen und die Zahl ein wenig
erhören. Für mich war es der erste Kontakt mit Nora Roberts. Ein Kontakt, der
mich leider nur bedingt überzeugt hat.
Der Anfang des Romans ist so verfasst, das man als Leser einen guten Einstieg
findet. Mit Eli und Abra gibt es zwei Protagonisten, die einen guten
Identifikationsfaktor für den Leser bieten. Doch insgesamt zieht sich die
Handlung dann doch recht schleppend dahin. Satte 600 Seiten umfasst das Werk,
die mir sehr routiniert daherkamen. Ein wenig Sex, ein wenig Thrill und ein
malerischer Schauplatz. Fertig sind die Zutaten für einen Roman von der Stange.
Und mehr ist "Das Geheimnis der Wellen" dann leider auch nicht. Sicher
vermag der Roman zu unterhalten, kann aber nicht überraschen. Er spricht auch
den Leser an, ohne ihn wirklich zu berühren. Dafür liest sich die Geschichte
einfach zu glatt, zu kühl und zu routiniert. Auch das Ende ist nicht wirklich
überraschend. Geübte Krimileser werden von den Hintergründen kaum überrascht
sein.
Fazit
Sieht man von der Buchstärke ab, ist "Das Geheimnis der Wellen" eine
sehr leichte Lektüre, ohne wirkliche Höhepunkte. Nett zu lesen, aber deutlich
zu lang. Wie gesagt, mein ersten Zusammentreffen mit Nora Roberts. Auch wenn ich
nicht ausschließen möchte, wieder ein Werk von ihr zu lesen, werde ich einem
weiteren Roman nicht entgegenfiebern.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 06. Juli 2014 2014-07-06 21:03:29