Seit sieben Jahren sind Sebastian und Nikki geschieden. Die vollkommen
unterschiedlichen Charaktere haben nach der Hochzeit eingesehen, dass sie nicht
zusammenpassen. Als es zur schmerzlichen Scheidung kommt, schlägt Sebastian
eine verrückte Regelung bezüglich ihrer Zwillinge vor: Sebastian behält das
Sorgerecht für Tochter Camille, während Nikki das für Sohn Jeremy behält.
Fortan lebt jeder sein Leben, wobei Sebastian und Nikki so gut wie keinen
Kontakt mehr haben. Dies ändert sich erst, als Jeremy verschwindet. Nikki
bleibt nichts anderes übrig, als Sebastian zu informieren. Gemeinsam begeben
sie sich auf die Suche, welche sich zu einem unglaublichen Abenteuer entwickelt,
da sich der Verdacht erhärtet, dass Jeremy entführt wurde.
Mit seinem Roman "Sieben Jahre später" überrascht Guillaume Musso
seine Leser, da er die Thrillerelemente, die er schon in seinem letzten Roman
"Nachricht von dir" verwendet hat, in diesem Werk deutlich ausbaut.
Die Suche nach Jeremy wird für Sebastian und Nikki zu einer Hetzjagd, die sie
von New York über Paris bin in den Amazonas führt. Und diese Suche hat
Guillaume Musso überaus unterhaltsam geschrieben. Die Spannungselemente tun der
Geschichte gut, auch wenn man an der einen oder anderen Stelle geneigt ist, die
Glaubwürdigkeit anzuzweifeln.
In zwei kurze Rückblicken erzählt er dann auch die Geschichte von Sebastian
und Nikki, die grundverschieden sind, sich aber trotzdem geliebt haben. Gerade
die beiden so konträren Figuren haben für mich den Reiz dieser Geschichte
ausgemacht. Sebastian, der Kontrollfreak, der den PC seiner Tochter hakt und
Nikki, das flippige Exmodel, das Jeremy jede erdenkliche Freiheit lässt. Durch
das Aufeinanderprallen dieser Welten erhält die Geschichte ihre Würze.
Kritikwürdig ist in meinen Augen jedoch das Ende. Hier kann man fast den
Eindruck gewinnen, als habe Guillaume Musso keine Zeit mehr gehabt. Getreu dem
Motto Ex und Hopp ist die Geschichte aus, ohne ein wirkliches Ende zu haben.
Dies wird auch durch den Epilog, der zwei Jahre nach der Handlung spielt, nur
wenig relativiert.
Fazit
"Sieben Jahre später" ist ein typischer Roman von Guillaume Musso,
der doch ganz anders ist, als seine bisherigen Werke. Die eigentliche
Liebesgeschichte wird durch den Thriller in den Hintergrund gedrängt, den Musso
für seine Verhältnisse relativ brutal erzählt. Trotzdem gelingt es ihm, den
Leser zu fesseln, zumal die Suche nach Jeremy nicht nur für Sebastian und
Nikki, sondern auch für den Leser einige Überraschungen bereit hält.
Insgesamt ein wirklich guter Roman, der einige unterhaltsame Lesestunden
garantiert.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 28. Januar 2014 2014-01-28 16:23:54