Möwerisch Ahoi arbeitet seit vielen Jahren als Späher einer kriminellen
Möwenbande. Eines morgens herrscht Alarmstufe Rot, da Crépes-Budenbesitzer
Knut spurlos verschwunden ist. Wovon sollen Ahoi und seine Gefährten jetzt
leben? Ahoi ahnt, dass mehr hinter Knuts Verschwinden steckt. Zusammen mit einen
Gefährten macht er sich auf die Suche und muss bald feststellen, dass sie in
einen verzwickten Kriminalfall geraten sind. Nebenbei muss sich Ahoi auch seiner
Gefühle für Möwendame Suzette klar werden, die er aufrichtig liebt, die aber
nur Augen für einen arroganten Schönling hat.
Mit "Mordsmöwen" legt Sina Beerwald einen tierischen Regionalkrimi
der anderen Art vor. Ihre Helden sind die Herrscher der Lüfte. Und genau das
macht den Reiz dieses tierischen Krimis aus. Denn Sina Beerwald gelingt es ganz
ausgezeichnet, ihre Möwenschar zum Leben zu erwecken. Allein die ganz
unterschiedlichen Charaktere machen diesen Roman schon lesenswert. Egal ob der
altgediente Anführer Baron Silver de Luft, Jungspund Grey und sein strenger
Vater Harry oder die Alkoholkranke Möwe Alki. Alle Möwen wurden von Sina
Beerwald so liebenswert erschaffen, dass es pure Lesefreude ist, sie zu
begleiten. Mein persönlicher Favorit ist Balthasar. Die schlaue Möwe träumt
davon an der Universität zu studieren. Sein ständiger Begleiter ist ein
Smartphone, das er gefunden hat und das der Truppe noch gute Dienste leistet.
Die große Stärke dieser Geschichte liegt sicher an den überaus menschlichen
Wesenszügen, die Sina Beerwald ihrer Möwentruppe mit auf den Weg gegeben hat.
Und die Soko Schoko-Crépes ist im Verlauf Ihrer Ermittlungen für einige
herzhafte Lacher gut. Doch der Roman besteht nicht nur aus lustigen Szenen. Er
erzählt auch einen spannenden Kriminalfall und drückt an der einen oder
anderen Stelle auch gekonnt auf die Tränendrüse, ohne dabei kitschig oder
pathetisch zu werden.
Auch stilistisch kann der Roman überzeugen. Ahoi fungiert als Erzähler und ist
immer wieder für einen Lacher gut. Allein die Aussage, der Abstand zwischen
zwei Fettnäpfchen beträgt einen Ahoi, kommt immer wieder zum Tragen. Trotzdem
hat man den Helden dieser Geschichte schon nach wenigen Seiten fest ins Herz
geschlossen.
Nebenbei macht Sina Beerwald noch ein wenig Werbung für ihre Wahlheimat Sylt.
Wer die Insel schon einmal besucht hat, wird viele Schauplätze der Geschichte
wieder erkennen und sich an deren Beschreibung erfreuen. Wer die Insel noch
nicht gesehen hat, wird spätestens am Ende des Romans Lust bekommen haben, Sylt
doch mal einen Besuch abzustatten. Und sei es nur, um nach Ahoi und seinen
Freuden zu suchen.
Fazit
"Mordsmöwen" ist ein durchweg empfehlenswerter Roman, der alle
Leserschichten begeistern wird. Krimifans finden hier ebenso ein gutes Buch, wie
Anhänger lustiger Romane. Sina Beerwald hat hier eine Figurenriege geschaffen,
die auf jeden Fall wiederkommen muss und, wie gerade von der Autoren zu lesen
war, auch wiederkommen wird. Und das ist gut so, denn diese Möwen sind einfach
Klasse.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 08. Dezember 2013 2013-12-08 16:29:55