Sarah Bridgewater ist überrascht, als ihr Mann Stephen früher von einer
Geschäftsreise nach Hause kommt. Als sie ihn begrüßen will, gefriert ihr das
Blut in den Adern. Der Mann in ihrem Haus ist in Stephens Auto gekommen, hat
seinen Koffer dabei und trägt seinen Anzug. Aber es ist nicht Stephen. Sarah
versteckt ihren Sohn Harvey und flieht, um die Polizei zu rufen. Als diese im
Haus der Bridgewaters ankommen, ist der Mann verschwunden. Den Polizisten kommen
Zweifel, dass Steven wirklich etwas passiert ist, zumal sich dieser am nächsten
Tag telefonisch bei der Polizei meldet. Sarah ist verzweifelt. In dieser
Situation trifft sie ihren Jugendfreund Mark wieder. Die beiden beginnen, nach
Stephen zu suchen.
Seit seinem fulminanten Debütroman "Trigger" ist Wulf Dorn einer der
Shooting-Stars der deutschen Thrillerszene. Auch im Ausland, gerade in Italien,
kann er mit seinen Werken große Erfolge feiern. In seinem vierten Thriller
"Phobia" greift er seine eigene Autobiografie auf (Wulf Dorn lebte
einige Zeit in London) und vermischt diese mit seinen beruflichen Erfahrungen,
die er durch seine Tätigkeit in einer psychiatrischen Einrichtung gewonnen
hat.
Herausgekommen ist ein Thriller, der überaus spannend beginnt. Der unheimliche
Besucher und die Tatsache, dass niemand Sarah glauben will, sorgen für den
richtigen Spannungslevel. Dieser geht mit dem Auftauchen von Mark Behrendt
leider etwas verloren. Stammleser von Wulf Dorn werden jetzt mit der Zunge
schnalzen, handelt es sich bei Mark doch um die Hauptfigur aus
"Trigger". Leider erweist sich dieser zweite Auftritt eher als
Fehlzündung, da der Roman den Thrill der ersten Seiten nicht mehr halten kann.
Das Sarah und Mark bei ihrer Suche natürlich auf Aspekte kommen, die der
Polizei nicht aufgefallen sind, fand ich dabei nicht mal störend. Vielmehr
konnte mich der Plot nicht mehr packen, da er sich gerade im Mittelteil in die
Länge zieht. Zum Ende wird der Roman wieder spannender, auch wenn mich die
Motivlage des Unbekannten nicht hundertprozentig überzeugen konnte.
Fazit
"Phobia" ist kein wirklich schlechter Roman. Doch gemessen an den
bisherigen Werken von Wulf Dorn würde ich diesen Thriller auf den letzten Platz
seines Rankings einordnen. Dank des guten Schreibstils und des wirklich
gelungenen anfangs reicht es zu einer durchschnittlichen Wertung. Insgesamt ein
Thriller, den man lesen kann aber nicht muss.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 05. November 2013 2013-11-05 15:15:21