Im Prolog lernt man, sehr "actiongeladen" zuerst einmal Brega kennen
und das Baby Oralee. Der Kämpfer auf Seiten der freien Magier ist wieder einmal
auf der Flucht. Bereits im nächsten Kapitel ist das Baby zu einer jungen Frau
geworden. Es fehlt also die ganze Geschichte der Jugend und des Aufwachsens zum
Erwachsenen.
In den Ruinen der unterirdischen Zwergenstadt Belerock zählt für die letzten
Bewohner der eisigen Welt Kyranis nur eines: Überleben. Das Überleben auf der
Oberfläche der Welt, die einst durch den Gottkönig ihrer Magie beraubt wurde,
ist nicht mehr möglich. So mussten sich die Bewohner unter die Erde
zurückziehen. Erbarmungslos bestimmen seit mehr als fünfzig Jahren die
Dunkelmagier über das Leben der Bewohner Kyranis. Jeder Schritt wird von ihnen
kontrolliert, um ja keine andere Meinung oder gar Revolution auftreten zu
lassen. Ihr harsches diktatorisches Machtgehabe lässt die Dunkelmagier
unbesiegbar erscheinen. So bleibt den Bewohnern der Welt nur ein Sklavenleben,
geboren dem Gottkönig zu dienen.
Die Geschichte handelt nun von der jungen Lee, die sich dagegen sträubt, die
Sklavin eines anderen zu sein. Sie will frei sein, ein selbstbestimmtes Leben
führen, ohne befürchten zu müssen, von den tyrannischen Dunkelmagiern
schikaniert oder gequält zu werden. Die angenehmste Art wäre noch der
sofortige Tod. Lee wagt es und erhebt ihre Stimme im Protest gegen die
Dunkelmagier auf dem grossen Platz. Sie lernt den jungen Rebellen und Aufwiegler
Akio kennen, mit dem sie bald eine enge Freundschaft verbindet. Auch das
seltsame Feuerwesen Cherome, dass seit Anbeginn der Zeit existiert und die die
Zwerge noch kannte, gehört bald zu ihnen und so entsteht eine typische
Gemeinschaft, die sich gegen die Oberen durchsetzen will.
Fazit
Carsten Thomas präsentiert hier seinen Erstlingsroman, der gleich den Auftakt
einer Reihe sein soll. So muss sich der Autor aber auch gleich fragen lassen,
warum eine Reihe? Ist es nicht möglich, eine Geschichte in einem Buch zu
schreiben? Die düstere und grausame Welt Kyranis, in die er uns lesenderweise
entführt, verdient sicherlich viel Aufmerksamkeit. Leider wird über die Welt
nicht so viel berichtet, wie ich es für eine Reihe erwartet hätte. Kyranis
bleibt für mich seltsam gesichtslos. Mir fehlt die Atmosphäre, die ich mit
einer fremden Welt, zudem unterirdisch, in Verbindung bringe. Die handelnden
Personen sind zwar beschrieben, ebenso ihre Gefühlswelt, dennoch sind auch sie
noch entwicklungsfähig, ja entwicklungsbedürftig. Mit hauptsächlich Lee im
Mittelpunkt ist die Geschichte sicherlich nicht unattraktiv. Hätte Carsten
Thomas die Handlung etwas gestrafft, wäre zwar ein dickeres Buch, aber eins mit
Hand und Fuss herausgekommen. So muss man nun auf die Fortsetzung warten in der
Hoffnung, dass die Handlung spannender fortgeführt wird.
Vorgeschlagen von erik schreiber
[Profil]
veröffentlicht am 04. März 2013 2013-03-04 16:00:06