Christines Leben gerät aus den Fugen, als ein junger Mann sich vor ihren Augen
das Leben nehmen will. Von einem Moment auf den anderen, überdenkt Christine
ihre eigene Lebenssituation und trennt sich von ihrem Ehemann Barry. Kurz darauf
passiert das Unglaubliche: Christine gerät wieder in eine Situation, in der
sich ein Mann das Leben nehmen will: Adam beabsichtigt von der Ha'penny Bridge
in Dublin zu springen. Diesmal gelingt es Christine, das Schlimmste zu
verhindern. Mehr noch: Sie handelt mit Adam einen Deal aus. In den folgenden
zwei Wochen will sie ihm die Schönheit des Lebens zeigen. Gelingt ihr das
nicht, will Adam seinen Selbstmordversuch wiederholen.
Nach ihrem letzten, etwas enttäuschenden Roman "Hundert Namen" legt
Cecelia Ahern wieder eine lesenswerte Liebesgeschichte vor. Mit leisen Tönen
erzählt sie, wie schön das Leben sein kann. Mit Christine und Adam hat sie
zwei überaus glaubhafte Protagonisten mit Ecken und Kanten erschaffen.
Christine meistert ihr Leben mit Hilfe von Ratgeberbüchern, deren Weisheiten
sie auf alle Menschen überträgt, mit denen sie zu tun hat. Adam reagiert oft
nicht so, wie sich Christine das erhofft. Gerade Adam ist für mich die zentrale
Figur der Geschichte, da es Cecelia Ahern hier wirklich meisterhaft verstanden
hat, die innere Zerrissenheit, die Stimmungsschwankungen und die Suche nach dem
Sinn des Lebens absolut authentisch darzustellen.
Ähnlich wie die Ratgeber, die Christine liest, ist auch der Roman aufgebaut.
Die einzelnen Kapitel haben eine entsprechende Überschrift wie "Dreißig
einfache Methoden, das Leben zu genießen" und liefern am Ende des
jeweiligen Kapitels zu dieser These eine passende Erklärung.
Das Ende ist dann leider sehr vorhersehbar. Hier hätte ich mir gewünscht, das
es Cecelia Ahern schafft, mich zu überraschen, zu Tränen zu rühren oder gar
zu verzaubern. Leider beschränkt sie sich darauf, das Ende zu liefern, das man
auch erwartet.
Fazit
Trotz des wenig überraschenden Endes ist "Die Liebe deines Lebens"
ein lesenswerter Roman. Mit der Liebesgeschichte von Christine und Adam trifft
die irische Autorin den Nerv des Lesers. Man lacht, leidet und hofft mit den
Figuren, kann an einigen Stellen über den feinsinnigen Humor lachen und muss
nicht befürchten, am Ende enttäuscht zu werden. Eine schöne Geschichte, die
unterhält, die jedoch nicht die Magie früherer Cecelia-Ahern-Werke besitzt.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 18. Oktober 2013 2013-10-18 17:15:10