Das Attentat auf Kaiser Wilhelm II. und seine Gattin Viktoria bringt die
Verhältnisse in Berlin im Juni 1895 komplett durcheinander. Kurz darauf wird
der Forscher Carl Friedrich von Humboldt gebeten, mit seiner Zeitmaschine in die
Vergangenheit zu reisen, um das Attentat zu verhindern. Mit dem Hinweis auf die
Konsequenzen den Lauf der Geschichte zu manipulieren, lehnt Humboldt ab. Jedoch
muss er erkennen, dass Umstände eintreten, die es unumgänglich machen, das er
zusammen mit seiner Nichte Charlotte und seinem Sohn Oskar diese Reise antritt.
Dabei erleben sie ein Abenteuer, das ihre bisherigen Erlebnisse in den Schatten
stellt.
Mit "Das Gesetz des Chronos" beendet Thomas Thiemeyer seine Serie um
die Chroniken der Weltensucher. Entgegen der bisherigen vier Bände erleben die
Helden seiner Geschichte diesmal kein Abenteuer in einem fremdem Kontinent,
sondern bleiben in Berlin. Dort reisen sie in die Vergangenheit und in die
Zukunft, und erleben dabei haarsträubende und spannende Abenteuer.
Lässt man die ersten vier Bände Revue passieren, stellten sich beim letzten
Band ("Der Atem des Teufels") erste Abnutzungserscheinungen ein, auch
wenn sich der Roman immer noch sehr gut gelesen hat. Gespannt war ich, ob es
Thomas Thiemeyer schafft, nochmals an die ersten drei Bände der Serie
heranzureichen. Nach der Lektüre kann ich sagen: Ziel erreicht. Und mehr noch:
In meinen Augen ist dieser Band der wirklich krönende Abschluss einer tollen
Serie.
Die Geschichte setzt unmittelbar nach dem Ende des vierten Bandes ein. Und schon
der direkte Einstieg mit dem Attentat auf den Kaiser ist so spannend, das
Thiemeyer den Leser sofort in seinen Bann zieht. Aus dieser Umklammerung lässt
er ihn auch nicht mehr heraus. Sehr schnell muss Humboldt erkennen, das er mit
seiner Zeitmaschine eine Erfindung gemacht hat, die der Menschheit nicht nur
Gutes bringt. Gekonnt gelingt es ihm, das Spannungslevel über die vollständige
Länge zu halten. Da im Vorfeld der Geschichte angekündigt wurde, das die Serie
damit (vorerst?) endet, war ich gespannt, ob und wie die Geschichte der vier
Hauptfiguren Humboldt, Charlotte, Oscar und Eliza endet. Und auch hier kann
Thomas Thiemeyer punkten, da ein tränenreichens, glaubwürdiges,
hoffnungsvolles und in meinen Augen schlicht absolut würdiges Ende seiner
Chroniken der Weltensucher gefunden hat.
Fazit
Das Thomas Thiemeyer ein Gespür für tolle Geschichten besitzt, hat er mit
zahlreichen erwachsenen Thrillern schon unter Beweis gestellt. Mit seiner Serie
um die Chroniken der Weltensucher, hat er die Tradition des Abenteuerromans im
Stile von Jules Verne wieder aufleben lassen. Mit "Das Gesetz des
Chronos" ist ihm ein finaler Paukenschlag gelungen. Ein Roman, der die
Serie mehr als würdig beendet. Ich werde mich erst an den Gedanken gewöhnen
müssen, das mich im nächsten Sommer kein weiteres Abenteuer von Carl Friedrich
von Humboldt erwartet.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 31. August 2013 2013-08-31 17:00:47