An einem kalten Märzabend im Jahr 1909 bekommen Sherlock Holmes und sein Freund
Dr.Watson Besuch von einem Mann namens O'Malley. Der Mann möchte in Amerika ein
neues Leben beginnen und hat über die White-Star-Line eine Passage auf dem in
Bau befindlichen Superdampfer Titanic reservieren lassen. Mit ihm haben noch
weitere Familien ihre Ersparnisse aufgebracht, um sich diesen Traum zu
verwirklichen. Um ihr Startkapital zu vergrößern haben sie ihr Geld einem
Börsenspekulanten anvertraut, allerdings ohne Erfolg. Und so begeben sich
Holmes und Watson nach Southampton, um dem Betrüger das Handwerk zu legen.
"Die betrogenen Titanic-Passagiere" ist die dritte Folge der neuen
Fälle um den Meisterdetektiv mit den beiden Maritim-Sprechern Christian Rode
und Peter Groeger. Litten die ersten beiden Fälle noch unter der Länge von gut
zwei Stunden Spielzeit, hat man diese Folge jetzt auf gut siebzig Minuten
verkürzt. Eine richtige Entscheidung, zumal der Plot von Gerd Naumann und
Thomas Tippner eher zu den mittelprächtigen Geschichten des Meisterdetektivs
gehört. Die Suche nach dem verschwundenen Geld ist zwar spannend, jedoch muss
aber nicht über die Geistesfähigkeiten eines Sherlock Holmes verfügen, um
hinter das Rätsel zu kommen. Unter diesem Aspekt können die künftigen Folgen
gerne wieder etwas kniffliger werden.
Ganz ausgezeichnet ist einmal mehr die akustische Umsetzung. Musik und
Toneffekte geben dem Hörspiel einen glaubwürdigen und äußerst passenden
Rahmen. Und über die beiden Hauptstimmen Christian Ropde (Sherlock Holmes) und
Peter Groeger (Dr.Watson) braucht man kaum etwas zu sagen. Sie sind praktisch
deren stimmliche Verkörperung. Aber auch die Nebenrollen sind in diesem
Hörspiel ausgezeichnet besetzt. Für alle Fans der Abenteuer von Professor van
Dusen gibt es ein Wiederhören mit der Stimme von Van Dusen's Chronisten
Hatchinson Hatch: Klaus Herm ist hier in der Rolle des betrogenen O'Malley zu
hören. Lutz Harder verwächst immer mehr mit der Rolle des Inspektor Lestarde.
Auch Werner Ziebig und Bernd Vollbrecht überzeugen in ihren Rollen als
Gaunerduo Montgomery Taylor und Funkelham.
Fazit
Trotz kleiner Schwächen im Plot ist "Die betrogenen
Titanic-Passagiere" ein wirklich gutes Hörspiel. Allein die durchweg guten
Sprecher rechtfertigen das Hören und sorgen für kurzweilige
Hörspielunterhaltung.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 28. August 2013 2013-08-28 17:18:16