Nola ist eine junge und aufmüpfige Reporterin einer Tageszeitung in New
Orleans. Obwohl der Wirbelsturm Katrina die wütende Zerstörung der Stadt des
Mardi Gras und des Dixie schon längst beendet hat, ist New Orleans und die
Umgebung immer noch reichlich vernarbt. Ebenso wie Nola, deren Kindheit von
Armut und Entbehrung geprägt war. Nun erhält sie von ihrem Chefredakteur eine
Chance aus der schnöden Lokalredaktion mit Veranstaltungstipps und
Klatschgeschichten in neue journalistische Sphären aufzusteigen. Sie soll einen
großen Artikel über freigelassene Sexualstraftäter und deren Opfer schreiben.
Aus der ersten Begeisterung über die neue Aufgabe entstehen schnell ein
gewisser Frust und das Bewusstsein, wie schwer es die Opfer nach den grausamen
Taten hatten und immer noch haben. Fast zeitgleich verschwindet am helllichten
Tag mitten in der Stadt aus einem Restaurant eine junge Frau. Ist sie womöglich
ein neues Opfer von einem der aus der Haft entlassenen Sexualstraftäter. Nola
recherchiert und kreist den möglichen Mörder ein. Und gerät dabei selbst in
höchste Gefahr.
Fazit
Ein Krimi, der so gar nicht wie ein Krimi wirkt. Joy Castro stellt den Lesern
New Orleans und seine Anwohner so perfekt vor, dass mancher Reiseführer den
Kürzeren ziehen würde. Zudem beschreibt sie die Lebensumstände und die
Situation dieser faszinierenden Stadt so ehrlich und offen, dass sich das
Tourismusbüro wahrscheinlich schamhaft zurückziehen würde. Dennoch steckt
viel Spannung in dem Buch und ein riesiger Anreiz an den Mississippi zu reisen.
Vorgeschlagen von Dietmar Stanka
[Profil]
veröffentlicht am 16. August 2013 2013-08-16 14:31:56