Die Polizei-Psychologin Nora Winter aus Frankfurt steht vor einer schwierigen
Aufgabe. Sie soll Holterdiepolter Gutachten für drei Schwerverbrecher
erstellen, die aus der lebenslänglichen Sicherheitsverwahrung entlassen werden
sollen. Politisch werden zwei Aussagen getroffen, die nicht konträrer sein
können. Nach außen werden die zu frei lassenden Straftäter als üble
Mitbürger dargestellt, nach innen wird Nora Winter Druck gemacht, dass die
Gutachten eine Entlassungsfähigkeit bescheinigen sollen. So in der Bredouille
lässt sich Nora Winter persönlich auf die drei Männer mit unterschiedlicher
krimineller Herkunft ein. Der eine ein Mörder, der andere ein Kinderschänder
und der dritte ein profaner Heiratsschwindler. Als sich ein Tierarzt, der sich
bereits im Gefängnis um die drei Männer gekümmert hat, bereit erklärt, die
drei in seinem abgelegenen Haus im Spessart unterzubringen, tritt erst einmal
Erleichterung ein. Doch kaum dort angekommen, formiert sich erheblicher
Widerstand. Provoziert vom einzigen Unternehmer in der nahe gelegenen Ortschaft,
einen Brauereibesitzer. Aufgehetzt und unterstützt von ein paar hirnlosen
Neonazis leben die drei Männer nur scheinbar in einer Idylle. Sie werden zwar
von Polizeibeamten "bewacht", dennoch eskaliert in einer Sturmnacht
die Situation. Und Nora Winter befindet sich mittendrin ...
Fazit
Ein brisantes Thema. Marc-Oliver Bischoff versteht es fantastisch, die vom
Europäischen Gerichtshof als unrechtmäßig bezeichnete lebenslängliche
Sicherungsverwahrung in einem spannenden Krimi einzubetten. Der noch dazu
anregt, über die Straftäter und gleichwohl über die Opfer nachzudenken. Keine
Wertungen, keine Richtungsangaben. Was ist richtig, was ist falsch?
Vorgeschlagen von Dietmar Stanka
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veröffentlicht am 08. August 2013 2013-08-08 16:45:36