Nach ihren ersten Zeitreisen soll Gwendolyn Sheppard eigentlich aus den weiteren
Geschehnissen herausgehalten werden. Als jedoch der mysteriöse Graf von Saint
Germain weitere Zusammenkünfte anordnet, muss Gwendolyn sich wieder auf
Zeitreise begeben. Hauptziel ist eine Veranstaltung aus der Rokoko-Zeit, für
die Gwendolyn noch ausgebildet werden muss. Allerdings ist ihr Lehrer Giordano
schier am Verzweifeln, fällt es Gwendolyn doch sehr schwer, sich alle Sitten
und Gebräuche des 18.Jahrhunderts zu merken. Auch die Beziehung zu Gideon geht
nicht wirklich voran. Mal schwebt Gwendolyn auf Wolke sieben, dann zerstört ein
Wort von ihm alle Illusionen. Und am Ende des Romans muss sie an allem
Zweifeln.
"Saphirblau" ist der zweite Band der Edelstein-Trilogie von Kerstin
Gier. Nach dem wirklich guten Auftaktband "Rubinrot" fällt dieser
insgesamt etwas ab. Der Roman schließt nahtlos an seinen Vorgänger an. Leser,
die den ersten Band nicht kennen, finden sich trotzdem gut zurecht, da Kerstin
Gier alle vorangegangenen Handlungspunkte sehr geschickt eingebaut hat. Als neue
Figur taucht Xeremius auf, der Geist eines Dämons, der als Wasserspeier sein
Unwesen treibt und der nur von Gwendolyn gesehen werden kann. Er ist auch der
heimliche Star dieses Romans. Alle Szenen in denen der geschwätzige Geist
Auftritt zählen zu den ganz starken Momenten der Geschichte.
Leider gibt es auch einige Hänger, da die gut durchdachte Handlung in diesem
Band nicht wirklich weiter gebracht wird. Auch das Wechselspiel im Verhältnis
von Gwendolyn und Gideon ist nicht wirklich neu. Weiterhin ist sich Gwen der
Gefühle von Gideon nicht sicher. Mal ist er freundlich und hilfsbereit, dann
wieder abwesend und kühl. Genau dies wurde schon im ersten Band beschrieben.
Und so plätschert die Handlung ohne wirklich neue Aspekte im Mittelteil ein
wenig dahin.
Zum Ende wird es wieder besser, da es mit Gwendolyns Musical-Auftritt im
18.Jahrhundert noch einen echten Höhepunkt gibt. Am Ende wartet dann wieder ein
Cliffhanger auf den Leser, der die Vorfreude auf den dritten Band, in dem sich
alle Handlungsstränge hoffentlich auflösen werden, anheizt.
Fazit
Mit "Saphirblau", dem zweiten Band der Edelstein-Trilogie, reicht
Kerstin Gier nicht ganz an "Rubinrot" heran. Der Plot tritt ein wenig
auf der Stelle und auch die bekannten Figuren entwickeln sich nicht wirklich
weiter. Frischer Wind kommt durch den Dämon Xeremius herein. Dieser Auftritt
reicht aber nicht aus, um dem Roman die volle Punktzahl zu verleihen. Trotzdem
ist man am Ende gespannt, wie es im letzten Band weiter geht.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 05. August 2013 2013-08-05 17:06:45