In dem vierten Roman der Krimi-Cops geht es wieder heiß her in Düsseldorfs
schmutzigen Ecken. In einer Parkhalle im Hafen rutscht ein Kollege von der
Streife in einer riesige Blutlache aus. Doch außer der Blutlache ist kein
Verletzter oder keine Leiche vorzufinden. Kriminalhauptkommissar Struhlmann,
genannt Struller, und sein Praktikant Jensen nehmen dennoch die Witterung auf,
getreu dem Motto: Wo so viel Blut ist, muss auch eine Leiche sein. Ihre Wege
führen sie zu alten und neuen Bekannten. Beispielsweise zu einem
Musikproduzenten, der in der Klatschpresse ständig wegen irgendwelcher Partys
mit Promis abgelichtet ist. Oder sie treffen Spinnen-Petra, eine Jugendfreundin
von Struller. Doch alle Gespräche bringen sie nicht so richtig voran. Dann
entdecken Müllmänner in ihrem Müllwagen einer Leiche. Jetzt kommen die
Ermittlungen ins laufen. Zwar wird der Leser immer noch auf viele falsche
Fährten gelockt, aber ohne dem würde das Lesen auch keinen Spaß machen.
Und bei Spaß sind wir schon beim richtigen Schlagwort. Die Krimi-Cops sind
bekannt für ihre extrem unterhaltsamen Lesungen, in welchen sie genauso viel
Situationskomik an den Tag legen wie in ihren Romanen. Da sie im wahren Leben
richtige Polizisten sind, können sie auf einen unerschöpflichen Fundus von
lustigen und weniger lustigen Begebenheiten mit halbseidenen und schweren
Verbrechern oder gar keinen Verbrechern zurückgreifen. Die unterschiedlichsten
Situationen werden fiktiv sehr gut aufbereitet und in entsprechende
Handlungsstränge und Dialoge umgesetzt. Besonders schön gelungen ist die
Erzählerstimme, die uns den gesamten Krimi in der Umgangssprache erzählt. Da
passiert es eben schon mal, dass den Protagonisten etwas auf den Sack geht. Man
hat beim Lesen stets das Gefühl, als würde man sich mit jemanden beim Bier am
Stammtisch unterhalten. Doch bei all dem Spaß wird auf eines nie und nimmer
verzichtet: die Spannung. Die einzelnen Abschnitte und parallelen Handlungen
sind exakt aufeinander abgestimmt und werden nahezu ausnahmslos mit einem
Cliffhanger beendet. Da viele Abschnitte zudem noch recht kurz sind, kommt dabei
ein enormes Tempo für das Lesen zu Stande. So manches Mal schlug ich das Buch
nach dem Zuklappen erneut auf, um doch noch mal drei Seiten weiter zu lesen, und
dann nochmal drei Seiten, dann nochmal drei Seiten, nochmal drei Seiten ...
Krimi- und Thrillerelemente wurden gekonnt eingesetzt und führen zu einem
fulminanten Show-down auf den letzten Seiten des Buches. Elegant wurde von den
Autoren eine zweite Spannungsebene eingebaut, die nichts mit dem Krimi an sich
zu tun hat. Dabei geht es um den Kollegen Berti Strothmann, der von Struller
gerne als der dümmste Kollege im Präsidium bezeichnet wird. Berti hat Struller
allerdings dazu verpflichtet, sein Trauzeuge zu sein. Das passiert ganz am
Anfang des Buches bereits. Alleine schon, um zu erfahren ob Hauptkommissar
Struhlmann tatsächlich Trauzeuge wird, lohnt es sich, den Roman bis ans Ende zu
lesen.
Fazit
Obwohl das Thema der Hundekämpfe ein ekelhaftes und ernstes Thema ist, handelt
es sich um einen sehr rasanten gut zu lesenden spannenden Krimi aus Düsseldorf,
der allen Sternen gerecht wird.
Vorgeschlagen von Detlef Knut
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veröffentlicht am 15. August 2013 2013-08-15 16:45:25