Mord auf dem Hochsitz und dubiose Gurus, die einen Aschram benutzen, um ihren
persönlichen Nachschub an gut aussehenden Frauen zu sichern, sind in der
deutschen Krimi-Szene nichts Neues. Auch traumatisierte oder ausgebrannte
Ermittler nicht, die dringend zur Kur sollten.
Gisa Klönne zieht ihre Leser schon mit der Abbildung einer listigen Krähe auf
dem Buchcover in den Bann. In einem Waldstück im Bergischen Land wird auf einem
Hochsitz eine männliche Leiche gefunden, an der sich schon die Krähen gütlich
getan haben. Kommissarin Judith Krieger, die ihr Chef am liebsten aus
gesundheitlichen Gründen vom Dienst suspendiert sehen würde, trifft im Zuge
ihrer Ermittlungen auf die junge Försterin Diana Westermann. Die
Bilderbuch-Försterin, obwohl solide bewaffnet, fühlt sich im altertümlichen
Forsthaus und in ihrem Revier zunehmend bedroht.
Der Tote muss eine Beziehung zur Umgebung gehabt haben - was liegt näher, als
den Aschram "Sonnenhof" unter die Lupe zu nehmen. Spuren führen zu
einer verschwundenen jungen Frau und einem Lehrer mit fataler Neigung zu
Minderjährigen.
Fazit
Ebenso spannend wie die Jagd nach dem Täter ist das komplizierte Verhältnis
zwischen der Kommissarin, ihrem Chef und ihrem Kollegen. Bis zur Auflösung am
Schluss verfolgen die Ermittler manch falsche Fährte. Solide
Spannungsliteratur.
Vorgeschlagen von Helga Buss
[Profil]
veröffentlicht am 02. März 2006 2006-03-02 13:34:43