Seit einiger Zeit logieren Professor van Dusen und sein Chronist Hatchinson
Hatch im Londoner Savoy Hotel. Eines Tages bittet sie Direktor Bunny um Hilfe.
Ein Zimmerkellner hat eine Leiche in einem der Hotelzimmer gefunden. Da der
Direktor um jeden Preis einen Skandal verhindern möchte, hofft er, das Van
Dusen den Fall lösen kann. Schon bald findet der Professor heraus, dass die
Aussagen des Kellners widersprüchlich sind. Um den Fall aber abschließend zu
lösen, müssen sich Van Dusen und Hatch in das Wachsfigurenkabinett von Madame
Tussaud begeben.
Die Mördersuche bei Madame Tussaud ist der neunte Fall der Hörspielkultserie
um Professor Augustus van Dusen. Die seinerzeit vom RIAS Berlin und später vom
Deutschlandfunk produzierte Reihe hatte ihren Höhepunkt Ende der 1970er, Anfang
der 1980er Jahre und hat mich durch meine Jugendzeit begleitet.
Auch gute 30 Jahre später hat die Serie nicht an Reiz verloren. Dies ist sicher
in den tollen Geschichten begründet, die Michael Koser seinerzeit verfasst hat.
Der vorliegende Fall der Denkmaschine ist eine Hommage an diverse Kriminal- und
Spionagegeschichten. Am Ende ist zwar der Mörder bekannt, doch es wird nicht
alles restlos aufgeklärt, so das ein kleines Geheimnis bestehen bleibt, was der
Geschichte zusätzlichen Reiz verleiht.
Wo andere Hörspiele heutzutage mit einer imposanten Geräuschkulisse und
passendem Soundtrack arbeiten, kommen die damaligen Radioproduktionen eher
bieder, fast spartanisch daher. Zwar gibt es auch hier eine passende
Geräuschkulisse, doch der Fokus liegt eindeutig bei den Sprechern. Doch dies
fällt nicht ins Gewicht, ist die Serie doch mit so hervorragenden Stimmen
gesegnet, welche die Geschichte tragen. Allen voran Friedrich W. Bauschulte und
Klaus Herm als Van Dusen und Hatch. Allein diese beiden lohnen das Anhören auch
dieser Folge. Als Gastsprecher sind Moritz Milar, Ortwin Speer, Rudolph Wilhelm
Marnitz oder Eric Vaessen zu hören.
Fazit
Zwar ist die Suche nach dem Mörder bei Madame Tussaud nicht der spektakulärste
Fall des genialen Hobbykriminologen, doch bietet die Geschichte genug Spaß und
Spannung für sechzig überaus unterhaltsame Hörspielminuten.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 05. Juli 2013 2013-07-05 19:16:36