Der Mainzer Torsten Fink entwickelt mit dem exotischen Reich von Neu Akkesch
eine Wüstenwelt, die mich an den vorderen Orient von Ägypten bis Iran
erinnert. Sein Neu Akkesch ist jedoch für sich eigenständig ohne dass sie an
bestehende Fantasywelten angelehnt ist. (Bleibt die ketzerische Frage, wo ist
Alt Akkesch?) Eine Karte der Welt befindet sich am Ende des Buches, umgesetzt
von Arndt Drechsler der für Sternenfaust und Perry Rhodan Action zeichnet.
Gleichfalls ist die Karte der Stadt Serkesch, auf der ersten Umschlagseite, von
ihm. Damit kann der Leser sehr gut nachvollziehen, wo sich die Handlungsträger
des Trilogiebeginns um die Tochter des Magiers, aufhalten. Im Vergleich zu Die
Insel der Dämonen, erschienen 07/2008 beim cbj Verlag, ist die Welt wesentlich
vielschichtiger und sorgfältiger aufgebaut. Die Handlungsträger stehen etwas
hinten an, was scheinbar gewollt ist. Die Heldin Maru ist so geschildert, dass
ihre Eigenschaft, nämlich etwas besonderes zu sein, nicht in den Vordergrund
drängt. Die Beleidigungen von Tasil zeigen deutlich ihre Nichtigkeit, nicht nur
in seinen Augen. Maru ist, obwohl sie sich manchmal nicht entsprechend verhält,
eine Sklavin. Nichts Wert. Auch hier ist der Aufbau der Personen gelungen und
wird sich über die folgenden Bände sicherlich noch entwickeln. Die Erzählung
treibt langsam dahin, gefahrvolle Momente wechseln mit entspannender
Beschreibung ab. Unvorhersehbare Wendungen für die meisten Leser gestalten den
Roman spannend. Die flotte Schreibweise lässt die Zeit beim Lesen schnell
verfliegen.
Dies ist die Geschichte des Mädchens Nehis, die Ruhige, wie es in der Sprache
der Dhanier bedeutet, die von einem Sklavenhändler verkauft wird und in die
Hände des Händlers Tasil gelangt. Ab diesem Zeitpunkt ändert sich ihr Leben
grundlegend. Sie muss Tasil Onkel nennen während sie selbst den Namen Maru
erhält. Wie alle ihre Vorgänger. Hatte sie erst geglaubt, in irgendwelchen
Tempeln, reichen Häusern oder noch schlimmer auf den Feldern zu enden, steht
ihr nun ein aufregendes Leben bevor. Zuerst lässt Tasil seinen Ärger an Maru
aus, denn der Sklavenhändler verkaufte ihm das Mädchen und gaukelte ihm vor,
es sei ein Junge. Als Tasil den Betrug bemerkt ist es zu spät. Seinen Frust
lässt er daher erst einmal an dem Mädchen aus. Maru ist ein aufmerksames
Mädchen und findet bald heraus, dass Tasil weitaus mehr als nur ein einfacher
Händler ist. Er ist ein Intrigant, Halsabschneider, Betrüger und Mörder. Je
nachdem welche Ziele er verfolgt schreckt er vor dem Einsatz von entsprechenden
Mitteln nicht zurück. Es bleibt nicht aus, dass Maru in Tasils Machenschaften
verwickelt wird. Sie ist nicht nur Sklavin sondern auch Werkzeug. In der Stadt
Serkesch, wo gerade der Raik Utu-Hegasch gestorben ist, benutzt Tasil sie als
Mittel, die beiden Thronfolger gegeneinander auszuspielen. Die beiden Söhne
streiten um die Herrschaft über die Stadt und das umgebende Land. Tasil
beteiligt sich an diesem Spiel nur, um daraus einen Gewinn zu erzielen. Weil ihm
eine Seite jedoch nicht genug bietet, wechselt er öfters die Seiten, so wie es
ihm gerade in den Sinn kommt, um seine Pläne voran zu treiben.
Fazit
Das Spiel der Spiele, wie man die Ränkespiele auch manchmal nennt, lässt sich
kaum noch kontrollieren, als Immit Schaduk auftaucht, der vom obersten Herrscher
ausgesandt wurde, nach dem Rechten zu sehen. Weitere Komplikationen treten auf,
die auf Maru zurückzuführen sind. Es stellt sich alsbald die Frage, wer ist
die junge Namenlose, ehemals Nehis, jetzt Maru wirklich? Plötzlich
interessieren sich Kräfte für sie, die der Händler Tasil nicht für möglich
gehalten hat. Ein Daimon aus alter Zeit und ein Magier zeigen Interesse an dem
Mädchen.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 28. Juni 2013 2013-06-28 10:52:16