In den 1960er Jahren findet sich eine Gruppe Studenten und Studentinnen zusammen
um den charismatischen Spencer Mallon, und seinen Philosophien zuzuhören und
ihm zu folgen. Spencer Mallon hält eines Nachts eine dunkle und seltsame Messe
ab. Innerhalb der okkulten Angelegenheit stirbt einer der Anhänger. War die
Anhängerschaft vorher schon uneins, so brechen nach und nach Zwistigkeiten aus,
denn keiner von ihnen blieb ohne Schaden bei dieser Messe zurück.
Jahre später heiratet Lee Harvell eine der Studentinnen, die eine von Mallons
Anhängerinnen war. Jahrzehnte später will er das Ereignis als Schriftsteller
aufarbeiten und begibt sich auf eine Recherchereise in die Vergangenheit.. So
sucht er die damaligen Kommilitonen einem nach den anderen auf und lässt sich
schildern, wie sie die Messe erlebten und was sie noch im Gedächtnis behielten.
Nach und nach setzt sich so das tatsächliche Geschehen zusammen. Alte Wunden
werden aufgebrochen, neue Streitereien brechen auf. Wir folgen dem Ich-Erzähler
Lee Harvell in eine Zeit, die für die heutige Leserschaft ein wenig fremd
vorkommen muss. Dabei bemüht sich Peter Straub das Gefühl der siebziger Jahre
(Peter Straub und der Rezensent sind etwa gleich alt) gekonnt herbeizuschreiben.
Auf der Suche nach den ehemaligen Mallon-Anhängern begleiten wir den
Handlungsträger auf einer manchmal wirr anmutenden Zeitreise. Lernte man zu
Beginn der Erzählung die beteiligten Personen kennen, so wird man manchmal
überrascht sein, wie sie sich entwickelten. Etwa der Student, der in der
Psychiatrie landet und sich lediglich über Zitate von Büchern verständlich
macht. Die Beschreibungen der einzelnen Personen mit ihren Eigenschaften und
Unarten fand ich sehr gelungen. Dies bezieht sich vor allem auf die Messe, wenn
es darum geht, die Vorfälle noch einmal gedanklich nachzuspielen und wie sich
die einzelnen Studenten und Studentinnen verhielten und daran erinnerten. Und
plötzlich erscheint alles etwas anders, als der Beginn des Buches und die
Beschreibung vorgaukelten.
Fazit
Der Roman von Peter Straub ist weitaus zäher zu lesen, als seine anderen Werke.
Die sich wiederholenden Ansätze ermüden eher, als dass sie die Spannung
erhöhen. Die Geschichte zieht sich ein wenig in die Länge und so wird aus
diesem Buch leider nur ein Mittelklasseroman. Eigentlich hatte ich mir mehr von
ihm versprochen, waren doch seine älteren Werke deutlich über dem
Durchschnitt. Wer zudem einen packenden Reisser erwartet ist zudem doppelt
enttäuscht. Dennoch, Peter Straub wäre nicht Peter Straub, wenn die Handlung
grundsätzlich langweilig wäre.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 28. Juni 2013 2013-06-28 10:40:33