Polizisten, Detektive und ähnliche Personen spielten in der Phantastik immer
schon eine Rolle und werden es auch weiterhin tun. Die Personen, die offizielle
Ermittler sind oder als solche handeln, sind ein fester Bestandteil der
Phantastik. Dies gilt etwa für die Abenteuer von Sherlock Holmes, der wieder
sehr modern geworden ist und ständig neue Fälle lösen muss. Oder die
Geschichten um die Fantasy-Stadt Saramee aus dem Atlantis Verlag oder die
Geschichten von Jens Schumacher und Jens Lossau aus dem Egmont Lyx Verlag. Einen
der ersten Ermittler im Bereich Fantasy erschuf Lord Dunsany.
Nun erscheint ein neuer Ermittler mit dem Namen Eddie LaCrosse. Der
amerikanische Autor Alex Bledsoe ist sein Schöpfer, der einen älteren Mann mit
Wohlstandsbauch und eher Phlegmatisch erfand, mit Narben an Leib und Seele, von
dem Niemand wirklich weiss, woher er kommt und keinen strahlenden Helden. Im
vorliegenden Band Das Schwert des Königs bekommt es Eddie LaCrosse mit einer
Verschwörung zu tun. Während er mit seinem Büro über einer
herunter-gekommenen Kaschemme des Dörfchens Neceda in Muscodia auf Aufträge
wartet, passiert um ihn herum nicht viel. Dabei benötigt er Aufträge, damit er
sein Leben bestreiten kann. Ohne Moos nichts los. Ihm ist es dabei nicht
wichtig, ob er als Türsteher, Leibwächter, Detektiv oder anderes arbeiten
muss. Hauptsache Arbeit.
Während die handelnden Personen nicht wissen, wer Eddie ist, stellt sich für
den Leser bald heraus, hinter dem Ich-Erzähler Eddie verbirgt sich Baron Edward
LaCrosse, der Jugendfreund des Königs von Arentia, dessen Vertrauter und eben
Freund. Aber dies ist bereits Geschichte. Seit er den Tod der Prinzessin nicht
verhindern konnte, hat er sich von seinem früheren Leben verabschiedet und
sucht nun nach Wahrheit und Trost. Beides findet er erst einmal nicht.
Dahingegen wird er in einen Mord verwickelt, der an einem in einem Nachbarstaat
durchgeführt wurde. Aber scheinbar ist sein ehemaliger Freund, der König in
die Machenschaften verstrickt. Angeblich hat die Königin nackt und voller Blut
in einem unzugänglichen Raum gelegen, ohne den neugeborenen Thronerben. Aber
hat sie ihn wirklich auf kannibalische Weise verspeist? Die Indizien scheinen
eindeutig, das Volk verlangt Aufklärung und schreit nach Rache, der König ist
verzweifelt und Eddie auf der Suche.
Fazit
Dem Leser begegnet mit Eddie LaCrosse ein Mann, der vom Tod gezeichnet und vom
Leben geprägt ist. Schmerzhafte Erfahrungen, Niederlagen und Schicksalsschläge
aller Art sorgten dafür, dass er ein alter, abgeklärter Mann wurde. Er
besitzt längst keine Träume mehr, aber eine gute Lebenserfahrung, die ihm bei
seinen Aufträgen durchaus behilflich ist. Der Autor hat sich ganz auf seine
Personen konzentriert. Aus diesem Grund bleibt der Rest etwas oberflächlich,
was mir persönlich etwas fehlt. Wo sind die Beschreibungen der Welt, die der
Kulturen und Menschen? Auch sonst ist Alex Bledsoe etwas ungenau in den
Beschreibungen. Ich hätte etwas mehr erwartet. Zumal es viele gute Vorbilder
gibt. Der Schluss fällt dann leider nochmal etwas ab. Für ein Erstlingswerk
aber besser als vieles, was man sonst zu lesen bekommt. Das Titelbild ist etwas
ungewöhnlich ein sandgelber Hintergrund mit rot in der Mitte, sowie eine
schwarze Gestalt. Damit erinnert es mich an Comics der 1970er Jahre und bietet
mir einen Wiedererkennungseffekt, der aber nichts mit dem Buch zu tun hat.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 28. Juni 2013 2013-06-28 10:38:30