Handbuch für Zeitreisende

Was sie als Leser schon immer einmal unternehmen wollten, ist Wirklichkeit geworden. Zumindest bei Charles Yu, der ein entsprechendes Handbuch herausgegeben hat. Als Bewohner des Kleinuniversums 31. Stets weiss er, wovon er redet. Das Handbuch für Zeitreisende überzeugt durch seine kompetente Recherche, der bedienerfreundlichen Handhabung und der einfachen Schreibweise, so dass es selbst den Dümmsten ermöglicht, sich in der Vergangenheit zu bewegen. Für die Bedienung einer Zeitmaschine sind sie als Leser natürlich nicht ausgebildet, aber dafür gibt es Charles Yu. Der Zeitmaschinenmechaniker ist in der Lage, alle ihre Fehler zu berichtigen. Wobei es gar nicht so viel zu tun gibt, denn die Vergangenheit lässt sich nicht ändern. Aus welchem Grund sie auch immer in die Vergangenheit reisten, sie kommen wieder in ihr eigenes Leben zurück. Dabei ist dem Erzähler nicht ganz klar, warum die Menschen immer wieder zu Ereignissen zurückreisen, die für sie schrecklich waren. Für alle anderen Missgeschicke an der Maschine selbst ist Charles Yu zuständig. Damit er sich nicht so einsam fühlt, gibt es noch ein weibliches Betriebssystem und einen nicht wirklich existierenden Hund namens Ed. Charles Yu ist nicht nur der Icherzähler, sondern auch der Autor, der das Buch geschrieben hat. In seiner ironischen Art, die Geschichte zu schreiben und zu erzählen liegt die Vermutung Nahe, dass er die Begebenheiten selbst erlebt hat. Und wegen der vielen Missgeschicke wird die Zeitmaschine daher auch nicht kommerziell vermarktet werden. In seinem Buch sieht es zwar anders aus, doch sollte man einmal mehr die Zeitreisenden zu dieser Problematik befragen.