Der strahlende Held Rafahello Feeheroo hat eine Mission - die in einem pinken
Turm gefangene Capuzine zu befreien. Diese ist jedoch des langen Wartens auf
Helden müde und schreitet selbst zu Tat. Mit Unterstützung ihres gerade
erwachten Erfindergens gelingt Capuzine die Flucht. Währenddessen hat ihr Held
ganz andere Probleme - er muss in einem Wald mit einer fleischfressenden Pflanze
um sein Leben kämpfen und überlebt nur dank der Hilfe eines Gottes in
Ausbildung. Die Wege von Capuzine und Rafahello sollen sich erst in einer Stadt
der Elben kreuzen - und dieses Treffen steht unter keinem guten Stern, denn auch
die Elbenprinzessin hat ein Auge auf Rafahello geworfen und will ihn für sich
allein. Capuzine bleibt nichts anderes übrig, als um ihren Helden zu
kämpfen... Ein humoriger Fantasy-Roman von Mark Staats (Verlagstext)
Aufstieg einer Heldin ist, wie der Verlagstext bereits andeutet, eine humorige
Fantasy-Erzählung. Der Roman spielt mit Anspielungen auf viele Märchen (etwa
Rapunzel, die im Turm endlos wartend, sich schliesslich selbst befreit),
Legenden und die wahre Wirklichkeit mit Hinweisen auf PC-Spiele, Fernsehserien
und Verdummungssendungen wie DSDS. Rafahello Feeheroo bricht zur Rettung einer
jungen Frau auf. Nun diese bevorstehende Heldentat ist sicherlich nicht neu,
denn dies geschieht in fast allen Fantasy-Romanen. Wenn da nicht der Grund und
die seltsame Art und Weise wäre. Rafahello Feeheroo findet in einer fast
zwanzig Jahre alten Zeitschrift eine Anzeige, die zur Rettung aufruft.
Ausgerechnet auf dem Klo findet er die Zeitung. Aber auf dem Weg zur
festgesetzten Capuzine tritt Murphys Gesetz in Kraft und es geht alles schief,
was schief gehen kann.
Capuzine hingegen wird kreativ, denn wie heisst es so schön? Not macht
erfinderisch. Auf Grund eines wirklich genialen Ausbruchplanes mit der Aussicht
auf Erfolg und damit verbundener Freiheit, gelingt ihr die Entlassung aus dem
Gefängnis. Unterwegs muss sie diverse Abenteuer erleben, wie etwa in dem Grab
mit der eingebauten Achterbahn. Der Weg führt sie in die Stadt der Elfen, wo
sich Held und Heldin treffen. Aber was wäre eine Heldengeschichte, wenn der
Held keinen Gegner hätte. Dieser findet sich etwa in Elb El'Tarak, Bösewicht
mit finsteren Plänen.
Fazit
Ich habe jetzt nicht viel über die Geschichte erzählt, sondern erging mich
hauptsächlich in Andeutungen. Das ist dem Umstand geschuldet, dass die
Geschichte durchaus Humor und Situationskomik, Slapstickeinlagen und reinen
Blödsinn enthält. Etwa wenn Capucine im Grab (Seite 104) die Hand vor Augen
nicht sehen kann, weil es so dunkel ist, und auf Seite 105 ihre Nagelfeile
findet, die neben ihr auf dem Boden liegt, obwohl 1) sie auf einem Haufen
Grabbeigaben gelandet ist und 2) noch niemand Licht gemacht hat. Die Handlung
leidet etwas darunter und hat doch mehr Schwächen, als man auf dem ersten Blick
zugestehen will. Einige offene Handlungsfäden bleiben, vielleicht für einen
zweiten Teil? Mark Staats als Autor ist jedenfalls gar nicht so schlecht. Für
besagten zweiten Teil würde ich ihm etwas mehr Zeit zugestehen und ein wenig an
den Witzen arbeiten. Noch ein paar Figuren dazu, die eventuell ein paar Macken
haben und schon haben wir einen zweiten guten Band. Hier jedenfalls hat man
einen witzigen, flüssig zu lesenden Roman in den Händen.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 18. Juni 2013 2013-06-18 14:10:25