Peter Grant ermittelt weiter - nach seinem ersten Fall in den "Flüssen von
London" ist der junge Police Constable, der nach seiner Polizei-Ausbildung
direkt in die nächste Lehre im alterwürdigen Folly - seit 1775 offizieller
Amtssitz der britischen Magie - geht, wieder da. Nun führt der "Schwarze
Mond über Soho" ihn in die Jazzszene, in der Musiker scheinbar natürlich
sterben. Sie alle umgibt auch im toten Zustand noch der Jazz-Klassiker
"Body and Soul" aus den 1930er Jahren, als Vestigium, ähnlich einer
Aura, die Magier in Gerüchen, Klängen, Stimmungen wahrnehmen können. Worin
besteht der Zusammenhang, erscheint ihr Tod doch natürlich? In einem parallelen
Fall scheint Ermittlung aus magischer Seite zunächst unnötig: Männer werden
ermordet, indem ihr Penis abgebissen wird und sie langsam verbluten. Da die
Zähne jedoch nicht in einem Gebiss, sondern einer Vagina stecken, wird auch
hier das Folly tätig. Dass sich Peter dabei, am Tatort und beim ersten
Treffen!, in die Geliebte eines Mordopfers verguckt und eine doch recht explizit
geschilderte Affäre entwickelt sorgt für einen lesenswerten dritten
Handlungsstrang.
Fazit
Insgesamt ist der zweite Band nicht sonderlich klar strukturiert. Zwei Fälle
parallel zu bearbeiten mag für einen Polizisten normal sein, ein normaler Leser
ist aber darauf angewiesen, dass ein Autor ihm die Gedankengänge seiner
Protagonisten ein bisschen mehr offenlegt. So bleiben nach dem definitiv
lesenswerten Buch aber viele Fragen offen, denn obwohl Grant zum Schluss des
Buchs den Tätern aller Mordfälle begegnet, erscheinen sie mir nicht gelöst.
Motive und Erläuterungen bleibt Aaronovitch schuldig. Es bleibt zu hoffen, dass
der dritte Band runder endet - der Cliffhanger aus dem zweiten Band lässt schon
Neugier aufkeimen!
Vorgeschlagen von Nico Haase
[Profil]
veröffentlicht am 12. Juni 2013 2013-06-12 16:09:25