London wird von einer unheimlichen Einbruchserie heimgesucht. Und die britische
Polizei, Scotland Yard, sollte sich freuen, denn die Leiche von dem
berüchtigten Dieb Edward Sykes liegt im Londoner Leichenschauhaus. Damit sollte
die Einbruchserie gestoppt sein, davon ist Sir Charles Bainbridge überzeugt.
Leider unterliegt Sir Bainbridge einer Täuschung, denn die Einbruchsserie wird
fortgeführt, just in der selben Nacht, in der der Verbrecher auf Eis liegt.
Entweder jemand arbeitet nach Sykes Muster oder Sir Charles Bainbridge hat den
falschen Mann. Um so erstaunter sind die Ermittler, als am Tatort eine weitere
Leiche gefunden wird, die der ersten Leiche bis in die kleinsten Einzelheiten
gleicht. Er muss seine Ermittlungen neu aufrollen und quasi bei Null neu
beginnen. Also zieht er seine Assistentin Veronica Hobbes, eine Agentin der
Queen, hinzu, ebenso wie dem von ihr überwachten und dem Opium anheim
gefallenen Maurice Newbury. Die Ermittlungen beginnen aufs Neue und schon bald
findet sich eine neue, vielversprechende, aber auch erschreckende Spur. Im
Mittelpunkt rückt die Geheim-gesellschaft Bastion Society.
Veronica Hobbes und Maurice Newbury, der sich seit dem neuen Auftrag auf dem Weg
der Besserung befindet, ermittel immer weiter. Schon bald wird ihnen klar, dass
sie einer Verschwörung auf der Spur sind, die nicht nur die Bastion Society
betrifft, sondern Kreise bis in die Nähe der unsterblichen Queen Victoria und
ihrem seltsamen Leibarzt Doktor Fabian ziehen. Als ein Anschlag auf die in ihrem
dampfbetriebenen Stuhl sitzende Queen ausgeübt wird, wird allen beteiligten
klar, das britische Königreich ist in Gefahr. Veronika Hobbes Schwester Amelia,
eigentlich in der Obhut des königlichen Leibarztes Lucius Fabian, scheint in
die Anschläge verwickelt zu sein. Dies und die Opiumabhängigkeit von Maurice
Newbury, machen ihr schwer zu schaffen. Private Probleme und einen Fall zu
lösen, wird immer schwieriger.
Fazit
Für den Freund von Steampunk ist der abschliessende Band der Steampunk-Trilogie
IMMORALITY ENGINE von George Mann eine Offenbarung. Das liegt nicht etwa daran,
dass der Band wieder ein neues Abenteuer des phantastischen Ermittlerduos
Newbury und Hobbes darstellt, sondern weil hier ganz klar wird, die Trilogie war
nie etwas anderes, als eben eine Trilogie. War man erst der Ansicht, drei Romane
um ein Ermittlerduo zu erhalten, werden die Verbindungen und der übergeordnete
Plot sichtbar. Plötzlich macht alles noch viel mehr Sinn und das Bedürfnis,
alle drei Bücher hintereinander weg zu lesen wird übermächtig.
Die Welt des George Mann ist die des victorianischen Britannien, eingepackt in
die Welt des Steampunk, in seiner feinsten Art. Es handelt es sich bei
Immorality Engine um eine spannende, gut erzählte Geschichte mit genialen
Verbrechern, einer als typischen britischen Club getarnte Geheimgesellschaft,
sympathischen Figuren und jeder Menge guter Ideen. Dazu gehören von Uhrwerken
angetriebene Rösser und Ein-Mann-Kampfkolosse aus Messing und andere Dinge
mehr. Dies wird alles beherrscht von einer Monarchin, die mit ihrem mechanischen
Herz die Geschicke des Empires lenkt. George Mann ist ein hervorragender
Erzähler, weil er seine Welt als Welt einsetzt und nicht einfach eine
vorhandene Welt mit Steampunk-Attributen überfrachtet und in den Vordergrund
rückt. Seine Welt ist so, einheitlich und unaufdringlich.
Vorgeschlagen von erik schreiber
[Profil]
veröffentlicht am 12. Juni 2013 2013-06-12 14:08:41