1955 ist Köln noch immer von den Bombenschäden des Zweiten Weltkriegs
betroffen. An jeder Ecke der Stadt entstehen zwar neue Bauten, davon sind aber
nicht alle für den dringend benötigten Wohnraum der immer noch vielen
Obdachlosen, die in Kellern und notdürftigen Unterkünften hausen. Auf einer
der reichlich sinnlosen Baustellen, das des neuen Opernhauses, wird eines Nachts
eine Leiche gefunden. Es ist der prominente Bauunternehmer Richard Prenner, der
auch für diesen Bau zuständig war. Im ersten Moment erscheint der Tod des im
Promiviertel Marienburg lebenden Unternehmers klar als Selbstmord. So legen die
Chefs des Kriminalassistenten Pütz den Fall schnell zur Seite. Doch als Pütz
eines Tages in der Pathologie den Untersuchungsbericht des Gerichtsmediziners zu
lesen bekommt, wird daraus ein Mordfall. Aber einer, der nur von Pütz und
dessen Kumpel Andy, der beim Kölner Stadtanzeiger arbeitet, aufgeklärt werden
darf. Denn die Vorgesetzten von Pütz sind alte Nazi und Prenner war dieser
Bande auf der Spur. Allerdings hat Pütz nicht mit der Kaltblütigkeit dieser
braunen Genossen gerechnet und muss bei seinen Recherchen nicht nur einmal um
sein Leben fürchten.
Fazit
Paul Kohl bietet einen spannenden und gleichzeitig verstörenden Rückblick auf
die sogenannten Wirtschaftswunderjahre. Damals war nicht alles Gold was wenige
Jahre später im hellen Glanz erstrahlte. Die Zeiten waren hart, vor allem für
diejenigen, die ohne festes Dach über ihren Kopf hausen mussten. Das Buch ist
somit nicht nur ein Krimi, sondern gleichzeitig ein historischer Roman aus den
50ern des vergangenen Jahrhunderts.
Vorgeschlagen von Dietmar Stanka
[Profil]
veröffentlicht am 10. Juni 2013 2013-06-10 14:06:07