Michael Connelly ist ein Rastloser, und er durchquert das Land mit nur einem
Ziel: Rache zu üben. Denn dort draußen, zwischen den ratternden Zügen, den
Lagern der Landstreicher und der endlosen Prärie verbirgt sich der Mann, der
Michaels Tochter ermordet hat. Michael kennt weder den Grund für die Tat, noch
weiß er, wohin er sich wenden soll. Aber er wird seine Suche zu Ende führen,
und sie wird in Blut enden. Denn niemand kennt den Täter, und doch flüstert
jeder seinen Namen: Mr. Shivers (Klappentext)
Die Geschichte beginnt in Amerika während der grossen Depression. Michael
Conelly hängt, von Memphis kommend, an einem Zug als blinder Passagier, auch
Hobo genannt. Anfang der 1930er Jahre herrscht Not in Amerika, viele Menschen
ziehen auf der Suche nach Lohn und Brot durchs Land. Das Ziel der Landflucht ist
die Stadt, immer in der Hoffnung, endlich etwas Geld zu verdienen, um die
Familie durchzubringen. Der Grund seiner Reise ist der Tod seiner Tochter Molly.
Connelly ist ein wortkarger, zurückhaltender Mann. Er will keinen Ärger, will
keine Arbeit, er will Rache. Bei einem der heruntergekommenen Lager trifft er
auf drei Männer, die ebenfalls nach dem Mann mit den Narben suchen. Mr. Shiver,
so der Name des Mannes, den niemand gesehen haben will, ist ein Serienmörder.
Die Männer verbindet etwas. Dieses etwas ist das unstillbare Verlangen Unrecht
mit Unrecht zu vergelten. Wenn jemand Geschichten über den Mörder erzählt,
dann nur hinter vorgehaltener Hand. Alle haben nur ein Ziel, für das sie alles
aufgeben, nehmen die größten Strapazen auf sich und sie riskieren des Öfteren
auch ihr Leben. Ihre Rache treibt die Männer immer weiter, zumal Mr. Shivers
ihnen scheinbar nur einige Tage voraus ist.
Fazit
Ein beklemmender, nachdenklicher Roman mit einer sehr komplexen, intelligenten
Geschichte. Allenthalben hängt die Depression nicht nur über dem Kontinent,
sondern ist ebenso auf jeder Seite des Buches zu spüren. Die ganze Stimmung des
Buches ist düster und beklemmend. Der Autor schafft es mit seinem Stil, den
Leser bei der Stange zu halten. Man kann den Horrorroman nicht einfach so
beiseitelegen, aber ebensowenig an einem Stück durchlesen. Wenn man ihn dann
doch endlich aus der Hand legt, denkt man über den Inhalt nach, weil die
Geschichte den Leser nicht loslässt. Die letzte Meldung dazu: Robert Jackson
Bennett gewann den Shirley Jackson Award als bester Roman.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 17. Mai 2013 2013-05-17 14:09:48