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Marie Rutkoski: Der Palast der Wunder

Der Palast der Wunder

von Marie Rutkoski
Verlag: C. Bertelsmann Jugendbuch Verlag [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Jugendroman
ISBN-13 978-3-570-22193-8

Preis: 4,93 Euro bei Amazon.de [Stand: 21. Dezember 2024]
Die zwölfjährige Petra Kronos führt ein behütetes Leben in dem kleinen Ort Okno, auch wenn sie ohne Mutter aufwachsen muss. Ihre Mutter starb bei der Geburt. Ihr Vater und die treuen Diener bilden die Familie, die sie kennt. Dort wo sie lebt, geht es ihr gut und sie kann machen, was sie will. Niemand macht ihr Vorschriften. Ihr Vater ist ein begnadetes Talent, wenn es darum geht, kleine mechanische Gerätschaften aus Metall zu bauen. Eines davon ist die mechanische Spinne Astrophil die Petras Vater Mikal mit seinen magischen Fähigkeiten zum Leben erweckt. Mit seiner freundlichen Art ist Mikal Kronos ein geachtetes Mitglied der Gemeinde und ein einflussreiches Mitglied der Handwerkerzunft. Sein guter Ruf macht Prinz Rodolfo auf ihn aufmerksam. Prinz Rodolfo lässt Mikal in die Hauptstadt Prag und den Hradschin holen, damit dieser ihm die beste und ungewöhnlichste Uhr mit ganz besonderen Fähigkeiten baut.

Ein halbes Jahr später wird Petras Vater von einem Fuhrwerk nachhause gefahren. Bis zu diesem Tag war sie sehr Stolz auf ihren Vater, seine Arbeit und auf Prinz Rodolfo, der ihren Vater beschäftigte. Der Stolz verwandelt sich jedoch sehr schnell in Hass, als sie sieht, dass ihr Vater seine Augen verlor. Petra ist bekannt, dass die aussergewöhnlichen Fähigkeiten ihres Vaters Mikal auf seine Augen zurückzuführen sind. Statt den begnadeten Handwerker zu bezahlen, wurde ihm das Augenlicht genommen. Dem Vater, durch den Verlust des Augenlichts einen Grossteil seiner magischen Fähigkeiten genommen, geht es nicht gut. Er siecht regelrecht dahin.

In Petra reift der Entschluss, nach Prag zu gehen, um ihren Vater seine Augen zurück zu holen. Sie lässt ihren Freund Tomik zurück und macht sich auf den Weg mit Unterstützung von Freunden und neuen Bekannten. Noch am ersten Tag wird sie beraubt und verliert ihre Geldbörse. Bald erkennt Petra im Dieb, dem Romajungen Neel, einen Verbündeten. Am Hradschin angekommen, wird sie tatsächlich angestellt. Zuerst in der Küche, dann als Dienstmädchen. Sie wird Iris zugewiesen, die die Palastfarben herstellt. Iris jedoch hat ein Handicap. Immer wenn sie sich aufregt, schwitzt sie Säure aus.

Petra versucht immer wieder, in die Tiefen des Palastes vorzudringen. Eine grosse Hilfe ist ihr dabei die mechanische Spinne Astrophil. Aber sie kommt nie weit. Bis eines Tages Dr. John Dee aus Grossbritannien am Hof des Prinzen erscheint. Doktor Dee erklärt dem Mädchen, dass auch er als Spion unterwegs ist. Mit seiner Hilfe gelingt es Petra, in das Kabinett der Wunder vorzudringen. Sie hofft, die Augen ihres Vaters in diesem wundersamen Kabinett zu finden. Dort sie findet auch eine Uhr, die mehr kann, die nur die Zeit anzeigen.
Fazit
Die Erzählung von Marie Rutkoski basiert auf einer alten tschechischen Legende. Sie spielt in der Zeit von Prinz Rudolf, der Kaiser werden möchte und der sich sehr stark für den Okkultismus interessierte. Marie Rutkoski nutzt den historischen Hintergrund, um eine magische Fantasy-Erzählung zu Papier zu bringen. Durch die magischen Metallteile wird aus der Geschichte eine Fantasy-Erzählung. Dabei geht es ihr anscheinend gar nicht um geschichtliche Genauigkeit. Vielmehr schickt sie ein junges Mädchen hinaus in die Welt, um Abenteuer zu erleben. Dabei ist erst mal wieder eine der üblichen Halbwaisen gefragt, die dann auch noch einen familiären Rückschlag erleidet. Seltsamerweise sind nur noch wenige Autorinnen und Autoren in der Lage auf den Aufhänger Waisenkind und familiären Rückschlag zu verzichten, um eine Geschichte zu erzählen. Dieser Umstand ist inzwischen äusserst langweilig. Die Erlebnisse um das mutige junge Mädchen werden jedoch rasant erzählt, die Personen sind liebevoll gezeichnet, auch wenn manches romantisch verklärt wird.
6 Sterne6 Sterne6 Sterne6 Sterne6 Sterne6 Sterne6 Sterne6 Sterne6 Sterne6 Sterne
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Vorgeschlagen von erik schreiber [Profil]
veröffentlicht am 14. Mai 2013

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