"England 1874: Als Captain Gabriel Huntley nach Jahren des Dienstes im Heer
Ihrer Majestät in die Heimat zurückkehrt, wünscht er sich nichts sehnlicher,
als eine Familie zu gründen. Doch als er in einer dunklen Gasse einem schwer
verletzten Mann zu Hilfe eilt, vertraut dieser ihm eine Botschaft an, die
Huntleys Leben für immer verändern wird. Eine Geheimgesellschaft, die sich die
Erben von Albion nennt, ist auf der Suche nach einer magischen Quelle, mit deren
Hilfe sie die ganze Welt unter britische Herrschaft bringen will. Huntley begibt
sich in die Mongolei, wo er auf die attraktive und selbstbewusste Thalia Burgess
trifft, die sein Herz schon bald höher schlagen lässt. Gemeinsam setzen sie
alles daran, um die Erben von Albion aufzuhalten." (Verlagstext)
Der oben genannte Verlagstext zu Die Klingen der Rose machte mich neugierig auf
diesen Roman, obgleich im Hintergrund schon wieder eine Liebesgeschichte
anklingt. Das gilt auch für das Titelbild, das den verwegenen Helden zeigt,
aber in typischer Liebesromanpose. Wenn man sich davon geistig trennen kann,
wird der Leser mit einem spannenden Roman belohnt. Nach fünfzehn Jahren im
Dienste Ihrer Majestät scheidet Gabriel Huntley aus der Armee, genauer der
Infantrie, aus. Man hatte ihn wieder einmal mehr bei den Beförderungen
übergangen. Das aufregende Abenteuer, Soldat zu sein, will er gegen die
Gemütlichkeit einer Ehe, Kinder und nicht so aufregenden Leben eintauschen.
Für dieses geruhsame Leben suchte er natürlich sein Heimatland England aus.
Gemeinsam mit einem alten Kameraden will er ein kleines Unternehmen gründen und
auch sonst sich einer bescheidenen bürgerlichen Existenz hingeben. Das
Schicksal meint es jedoch nicht gut mit ihm. Kaum in der Heimat angekommen, gibt
es für ihn Probleme. Er wird in eine Auseinandersetzung rivalisierender Männer
gezogen. In einer einsamen Gasse überfällt eine Gruppe Männer, einen nobel
aussehenden Herrn. Ohne sich um die Folgen zu kümmern, eilt der Exsoldat mutig
dem Opfer zu Hilfe. Hilflos muss er mit ansehen, wie der Mann niedergestochen
wird und nicht überlebt. Gabriel gegenüber kann der Mann noch eine Bitte
äussern. Er soll eine Nachricht zu Franklin Burgess bringen, der sich jedoch in
Urga in der Mongolei befindet. Die Idee, vor seinem nächsten
Häuslichkeitsanfall noch eine Reise zu unternehmen lässt ihn zustimmen. Er
reist in die Mongolei und trifft dort auf den besagten Franklin Burgess und
seine bezaubernde Tochter Thalia.
Vater und Tochter wollen von Gabriel Huntley erst einmal nichts wissen, sie
wimmeln ihn regelrecht ab. Wenig später bricht Franklins Tochter in Begleitung
eines Freundes zu einer Reise auf. Der sich missverstanden fühlende Gabriel
folgt den Beiden und kann ihnen hilfreich zur Seite stehen, als sie in einem
Überfall verwickelt werden. Der Hintergrund dieser Auseinandersetzung, so
klärt ihn Thalia auf, gilt seltenen magischen Artefakten, und über die ganze
Welt verstreut sind. In der Mongolei befindet sich ein Artefakt, mit dessen
Hilfe Dschingis Khan die Welt erobern wollte. Es entbrennt ein Wettlauf um den
magischen Gegenstand. Die Auseinandersetzung findet zwischen zwei Gruppierungen
statt. Die eine Gruppe, die "Die Klingen der Rose", dazu gehören
unter anderem Thalia und ihr Vater, schützt die Artefakte. Die zweite
Gruppierung, "Die Erben von Albion", will die magischen Gegenstände
übernehmen und die Weltherrschaft damit antreten.
Fazit
Sämtliche Charaktere sind gut herausgearbeitet. Gabriel und Thalia sind
ausserordentlich sympathische und gut beschriebene Charaktere. Es macht Spass
das Duo auf ihren Abenteuern von der Mongolei nach China zu begleiten. Immer
die Verfolger hinter und die eigentliche Aufgabe vor sich. Die Klingen der Rose
sind bestrebt, die magischen Artefakte vor den Zugriff der Erben zu schützen.
Denn das Ziel der Erben, ein riesiges britisches Empire aufzubauen und die
Gegner, auch die in den eigenen Reihen, zu vernichten, wird von ihnen nicht
gutgehiessen.
Gerade bei diesem Titel darf die Romantik nicht fehlen. Es geht um grosse
Gefühle und der Wunsch Huntleys, insgeheim mit Thalia durchzubrennen und eine
Familie zu gründen. Dazu ein wenig Sex für diejenigen Leser, die mehr als nur
Küsschen und Händchen halten für wichtig halten. Im Mittelpunkt steht aber
ganz klar das phantastische Abenteuer mit ein paar Erinnerungen an den Kurier
des Zaren von Jules Verne oder die alte Fernsehserie Der Kurier der Kaiserin.
Sehr angenehm war der Eindruck, auch Wissen vermittelt zu bekommen. Im Grossen
und Ganzen ist dieser Roman etwas Besonderes. Ich sehe ihn nicht in der Reihe
klassischer Abenteuerromane, auch nicht den klassischen Liebesroman. Er ist ein
spannendes Mittelding und vergleichbar mit den Schauerromanen um 1850 jedoch mit
mehr "Action" wie man das heute nennt. Ein Nervenkitzler.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 14. Mai 2013 2013-05-14 15:34:00