Die Geschäfte laufen schlecht für Captain Darian Frey, Eigner des
Düsen-Luftschiffes Ketty Jay. Seine Crew steht kurz vor der Meuterei, weil
nicht nur der Captain, sondern die komplette Crew zahlungsunfähig ist. Sein
Raumschiff steht kurz davor, auseinanderzufallen und einem Absturz näher zu
stehen als einem Flug. Hinzu kommt, dass er seinen Job eher schlecht als recht
macht. Wobei das Wort recht bei Piratenüberfällen nicht vorkommt. Selbst die
einfachsten Überfälle gehen in die Hose. Das Blatt scheint sich zu wenden. Von
einem anderen Piraten, Captain Grist, erfährt er von einem zerstörten
Raumschiff voll unberührter Schätze einer längst vergangenen Zivilisation.
Captain Frey bekommt glänzende Augen und ist begeistert. Reichtum, Zaster,
wilde Partys ... Ach ja, der Haken: Das Schiffswrack befindet sich auf einer
abgelegenen Insel, die von riesigen Bestien und übermenschlichen Kreaturen
bevölkert ist. Doch nichts und niemand stellt sich zwischen Captain Darian Frey
und seinen Schatz! Auch keine anderen Interessenten, die wahrlich über Leichen
gehen. Diese Aussage ist nicht einmal annähernd richtig. Nach Murphys Gesetzt,
das einzige Gesetz, dass bei Captain Frey Anwendung findet, geht alles schief,
was nur schief gehen kann. Aus der Schatzsuche wird bald ein wildes,
lebensgefährliches Abenteuer.
Fazit
Chris Wooding ist ein Autor, der mir als Leser sehr zusagt. Er setzt auf
Spannung in einer abwechslungsreichen Geschichte und zugleich auf die
Weiterentwicklung seiner Helden. Oder Anti-Helden. Captain Frey ist kein
strahlender Überflieger, kein Mann, der die Frauen reihenweise Schwach werden
lässt, sondern eigentlich ein sympathischer Verlierer. Kein Held, sondern ein
einfacher Mensch mit all seinen Stärken aber vor allem auch Schwächen. Die
Mannschaft des Düsen-Luftschiffes besteht aus Einzelgängern, die Probleme
besitzen, als Team aufzutreten und zusammen zu arbeiten. Aber dies macht gerade
den Reiz aus, denn die Auseinandersetzungen zwischen den Crewmitgliedern sind
die Würze der Erzählung. Neben den Problemen der Mannschaft und den ständigen
Überlebensproblemen der Besatzung und des Captains im Allgemeinen ergeben sich
weitere Reibungspunkte, als Freys alte Liebe und jetzige Erzfeindin Trinica
Drakken wieder auftaucht.
Der Roman beginnt etwas verhalten, bringt die Charaktere noch einmal zur
Vorstellung und wird deutlich schneller und fesselnder. Im Vordergrund stehen
eindeutig die Personen und die Handlung. Daher bleiben die Informationen über
den Hintergrund der Welt Vardia spärlich. Der Schreibstil von Chris Wooding
gefällt mir sehr gut, wie auch die Übersetzungsarbeit von Peter Robert. Dafür
schafft es der Autor Personen zu beschreiben, die dem Leser ans Herz wachsen,
egal ob sie Gut oder Böse sind. Das Gut-Böse-Schema ist klar eingehalten und
die Erzählung durchaus vorhersehbar. Aber in ihrer Art ist die Erzählung
unterhaltsam, spannend und empfehlenswert.
Um die Geschichte besser zu verstehen, die Charaktere zu begreifen, sollte man
den ersten Band gelesen haben. Wer mit dem zweiten Band beginnt, hat keine
Probleme das Buch zu lesen, aber wie gesagt, besser die Reihenfolge einhalten.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 14. Mai 2013 2013-05-14 15:32:23