Die letzte Schlacht um die freie Stadt Ness und um das Königreich wird im
dritten Band der Trilogie von David Chandler entschieden. Wir begleiten als
Leser den sympathischen Dieb Molden auf seinen letzten Abenteuern. In der
letzten und alles entscheidenden Begegnung treffen Freund und Feind aufeinander.
Verbündete, Gegner, ehemalige Verbündete, ehemalige Gegner. Die Frage, wer ist
jetzt (noch, wieder) Freund oder Feind, lässt sich nicht so leicht beantworten.
Letztlich ist es die Entscheidung zum Zeitpunkt der Auseinandersetzung, wie wer
reagiert. Das vom Autor vorausbestimmte Schicksal erfüllt sich für alle
Figuren, wobei man manchmal den Eindruck hatte, dass manch einer der Beteiligten
sein Schicksal überstrapazierte und nur Glück ihn länger am Leben liess.
Begleiten wir Molden, den Dieb, der als Handlungsträger im Mittelpunkt der
Erzählung steht. Sein Ziel ist nicht einfach zu erreichen, weil ihn immer
wieder Rückschläge treffen, die ihn mit seinem Schicksal hadern lassen. Molden
machte sich als Dieb einen Namen. Das gelang ihm nur, indem er mühsam seine
Fähigkeiten einsetzte und an entsprechender Stelle mit seinen Erfolgen prahlte.
Der Erfolg zeigt sich jetzt, indem er nach dem Meister der Gilde an zweiter
Stelle der Rangordnung unter den Dieben steht. Seine Aufgabe und sein
Verantwortungsgefühl werden vom Schicksal übel ausgenutzt. Mit seiner über
alles geliebten Hexe Cythera und deren Verlobten und gleichzeitig seinem besten
Freund, dem Ritter Croy geht es auf eine neue Abenteuerfahrt. Die Drei werden
von dem Zwerg Slag und dem Barbaren Mörget begleitet, als sie in die alte
Zwergenstadt im Berg Wolkenklinge einsteigen. Dort trafen sie auf überlebende
Elfen. Der Besuch war nicht lange, jedoch sehr Eindruck schindend, denn das in
Wolkenklinge eingelagerte Schwarzpulver sorgt dafür, dass es ab sofort wieder
einen freien Durchgang in die Länder der Barbaren gibt. Damit ist der Weg für
die Barbaren in die fruchtbaren Ebenen des Königreichs endlich frei. Diese
Chance wird von ihnen weidlich genutzt, und das Reich Skrae überfallen. Die
Barbaren in ihrer Berserkerwut sind unberechenbar und schlimmer, scheinbar
unbesiegbar. Ausgerechnet von Mörgets Vater werden die kriegerischen Barbaren
angeführt. Sir Croy versucht den König und dessen Tochter in ihrem derzeitigen
Aufenthaltsort, Helstrow, zu retten. Malden und Cythera machen sich auf, die
freie Stadt Ness vor den vordringenden Barbaren zu warnen. Aber in Ness herrscht
Chaos. Cutbill, der Gildenmeister der Diebe ist verschwunden. Malden wird zum
Stadtoberhaupt, den die Adligen haben die Hasenfusstaktik ausgeführt und
hinterliessen eine Stadt ohne Verantwortlichen. Da bereits zwei der grossen
Städte des Reiches gefallen sind, liegt es nun an Malden, die dritte Stadt vor
dem Barbarensturm zu schützen. Als Träger einer der Ancient-Blades kann er
zumindest für eine kurze Zeit Eindruck schinden.
Fazit
David Chandler beginnt mit seinem Roman dort, wo der zweite Band endete. Der
Leser steigt gleich in die Geschichte ein. Durch den ständigen Wechsel der
Erzählstränge bleibt die Geschichte schnell und spannend. So erfährt der
Leser mehr über die Barbaren und ihren geschichtlichen Hintergrund. Warum sie
wurden, was sie sind und welche Bewandtnis es auf sich hat, das Reich zu
bekriegen. Gleichzeitig wird das Dreiecksverhältnis von Sir Croy, Malden und
der Hexe Cythera entschieden.
Der vorliegende Roman ist ein gelungener Abschluss für eine phantastische
Trilogie. Zwar gab es Teile in den Büchern, die man als langatmig oder
überflüssig erachten konnte, dennoch gelingt es dem Autor mühelos, dem Leser
das Königreich Skrae und die freie Stadt Ness ans Herz zu legen. Die dazu
benötigten Charaktere, allen voran Malden, überzeugen in der Regel. Sie
entwickeln sich während der Geschichte weiter, Irrungen und Wirrungen verlangen
viel von ihnen ab. Die Geschichte selbst ist abwechslungsreich, spannend und zum
Ende überraschend. Der Schreibstil von David Chandler ist locker und flüssig
zu lesen.
Vorgeschlagen von erik schreiber
[Profil]
veröffentlicht am 28. März 2013 2013-03-28 17:03:35