Captain Scott Mitchell und sein Ghost-Recon-Team gehören zu den
Spezialstreitkräften der USA. Sie zählen zu den am Besten ausgebildeten
Truppenteilen der Welt und werden vor allem hinter feindlichen Linien
eingesetzt. Sie befinden sich in einem neuen Einsatz, zu denen sie in ihrer
Ausbildung weitaus effektiver und tödlicher sind als andere Truppenteile. Im
asiatischen Afghanistan, mitten im Herzen des von Taliban kontrollierten
Gebiets, müssen sie einen neuen, äusserst heiklen Auftrag erfüllen. Ihr
anvisiertes Ziel ist der Terroristenführer Mullah Mohammed Zahed, ihre Aufgabe,
den Mann unschädlich machen, was nichts anderes bedeutet, als ihn zu töten.
Die Arbeit tief im Feindesland ist nicht einfach, weil die Menschen der Umgebung
sehr vorsichtig sind. Sie trauen den Versprechungen der Taliban mehr als den
Aussagen der Militärs, die weder Kultur noch die Sitten der Einwohner, und
schon gar nicht die Sprache sprechen. Zudem ist die Supermacht USA weit weg und
die Taliban vor Ort. Irgendwann sind die Amerikaner weg und die Taliban wieder
da.
Der Roman wird in der Ich-Form geschrieben, was es für den Leser einfacher
macht, sich mit dem Handlungsträger zu identifizieren. Gerade bei Romanen nach
Computerspielen, wo man selbst den Helden abgibt, ist diese Art der Erzählung
bestens geeignet, den Leser zu überzeugen. Die Ich-Form sorgt dafür, dass man
mit Einsichten des Helden besser zurechtkommt. Leider wiederholen sich diese und
sorgen weniger für einen spannenden Ablauf als etwas mehr Eintönigkeit.
Die Handlung selbst ist handwerklich in Ordnung. Sie geht langsam los, teilt
sich in Streitereien und Scharmützel auf, sorgt mit den unterschiedlichen
Beteiligten für Abwechslung und Spannung. Die Handlung ist eindringlich und
schildert die Gegebenheiten in Afghanistan. Ich habe keine Ahnung, in wieweit
das Computerspiel eine Altersfreigabe besitzt und wenn ja, welche. Die
Beschreibungen im Buch sind sehr drastisch und wirklichkeitsbezogen. Daher
würde ich das vorliegende Buch eher für Leser ab sechzehn Jahre ansetzen. Vor
allem weil bereits auf den ersten Seiten ein Mädchen vergewaltigt wird. In
einem Landser-Roman nach einem militärischen PC-Spiel ist dies durchaus
gängig. Wer es nicht so drastisch mag, sollte das Buch nicht lesen.
Fazit
Der Einsatz, in den die Ghosts ziehen, ist nicht sehr einfach. Da sind die
Ghosts, auf der anderen Seite die Armee, dann die diversen Geheimdienste und
jeder kocht sein eigenes Süppchen, in das jeder andere hineinspucken will. Das
Buch mag in vielen Beschreibungen wirklichkeitsgetreu sein. Dennoch gibt es
keinen rechten Höhepunkt, auf den die Handlung zusteuert. Der Schluss ist dann
wieder ganz amerikanisch, sie gewinnen. Ganz wie die deutschen Landserromane, wo
die Deutschen immer gewannen und daher den Zweiten Weltkrieg hätten haushoch
gewinnen müssen, oder bei den amerikanischen Vietnam-Romanen, wo der Süden
jetzt der Sieger sein müsste. Das vorliegende Buch zum Spiel ist gut zu lesen,
eine gute Unterhaltung.
Vorgeschlagen von erik schreiber
[Profil]
veröffentlicht am 28. März 2013 2013-03-28 17:00:43