Gut ein Jahr ist für die Leser vergangen, gut zwei Jahre sind für Lara McLane
vergangen, seit sie beim Schlüsselmacher Tom Truska in die Lehre ging. Hier
erhielt sie zum ersten Mal einen Zugang zur magischen Stadt Ravinia. Seither war
sie öfter in der stadt und lernte sie kennen. Allerdings gibt es einen Ort, der
für sie nicht zugänglich ist. Epicordia, die Stadt des Mondvolkes liegt
unterhalb von Ravinia. Erst spät erfährt Lara von der Stadt unter der Stadt
und den dort lebenden sonnenempfindlichen Wesen. Eigentlich sind beide Rassen
verfeindet, den Ravianern ist es streng verboten, Epicordian zu betreten. Und
doch benötigen die Epicordianer Hilfe der Ravinianer. Die begabten Mechaniker
sollen unter Tage gehen und helfen, mechanische Tierwesen, die sich in den
Tunneln festgesetzt haben, zu entfernen. Ein normales Durchkommen ist schier
unmöglich geworben. Francesco Bastiani wendet sich ratlos an Tom Truska und
Lara McLane. Lara, Tom und die Nachtwächterin Geneva dürfen mit einer
Sondererlaubnis Epicordia betreten. Eine lange Gegnerschaft sorgt natürlich
nicht dafür, dass die kleine Abordnung freundlich empfangen wird. Im Gegenteil,
sie stossen auf geradezu aggressive Ablehnung und althergebrachte Vorurteile,
dass eine Zusammenarbeit unmöglich erscheint. Statt wie von Lara erwartet, in
ein Reich der Dunkelheit zu geraten, gelangen sie in eine Höhlenwelt, voller
funkelnder Steine mit einem geordneten Ökosystem. Bei ihren Nachforschungen
finden sie heraus, hinter den mechanischen Wesen kann nur eine ganz bestimmte
Person stecken. Ruben Goldstein, der brillante Handlanger von Robert Winter.
Wurden die mechanischen Wesen tatsächlich von ihm hergestellt und wo steckt er?
Fazit
Fragen über Fragen, die im Laufe der Erzählung von nur von Thilo Corzilius
beantwortet werden können. Allerdings finden sich genügend Hinweise auf den
Tyrannen und sein Vorhaben, dass findige Leser die Lösung erahnen können.
Weniger findige Leser müssen sich durch die spannende Geschichte lesen, bis
auch sie das überraschende Ende erfahren.
In dem einen Jahr, da Thilo seinen Roman schrieb, sind die Charaktere in ihrer
Welt gewachsen, haben sich verändert und sind erwachsener geworden. Es fällt
leicht, sich in die Sympathieträger Lara und Tom hineinzuversetzen und neue
Abenteuer zu erleben. Der angenehme fliessende Erzählstil sorgt dafür, dass
die Leser so lange wie möglich das Buch in der Hand behalten. Die Handlung
verläuft weitgehend spannend. Viele neue Figuren treten auf, manche
überflüssig, weil nichts weiter mit ihnen geschieht, manche skurill
liebenswürdig mit einem eigenen Charme.
Im Vergleich zu Ravinia wird die fantasievolle Geschichte gleich spannend. Von
der Anlage wird der Roman gleich besser, weil im Gegensatz zu Ravinia nicht mehr
viel erklärt werden muss. Dem Leser werden nur genau die Einzelheiten erklärt,
die wichtig und von Bedeutung sind. Anderer Firlefanz kommt nicht zum Tragen.
Der Autor verliert sich oft in Beschreibungen und Gedanken, die mich, ich
gestehe es ein, manchmal langweilten. Die Geschichte beschäftigt sich viel mit
den Beziehungen der Beteiligten untereinander. Dabei ist das Alter von Lara
ausschlaggebend, denn nun kann sie als Erwachsene handeln. Ganz allgemein
gesehen entwickelten sich die Charaktere weiter.
Vorgeschlagen von erik schreiber
[Profil]
veröffentlicht am 28. März 2013 2013-03-28 16:57:10