Die Welt wie wir sie kannten liegt in Trümmern. Menschen und seltsame Wesen
teilen sich die Welt, die jeder dem anderen streitig macht. So findet sich die
vierzehnjährige Heldin Sally Hayden in einer Kuppelfarm ihrer Eltern wieder.
Grossvater, die blinde Mutter und Bruder bewirtschaften die Farm. Sie bietet
Schutz vor Hybriden, Spuckvipern und Gorgonen und anderen Kreaturen. Eher als
Gefangene, denn als freie Bürgerin eines freien Landes, denn bei einem
nächtlichen Ausflug ist ihr Vater vor Jahren ums Leben gekommen. Die seltsamen
Wesen, die teilweise an Menschen erinnern, sorgen für die unfreiwillige
Abgeschiedenheit. Die Abgeschiedenheit geht ihrem Bruder Paul ebenso auf die
Nerven und er nimmt Reißaus. Eines Tages verursacht Vido, einer der Helfer der
Hayens, ein Loch in der Stahldraht-Kuppel und Sallys Familie ist einem Angriff
von aussen hilflos ausgeliefert, als zahlreiche Hybriden eindringen. Unerwartet
erhalten sie Hilfe von einer kleinen Gruppe von Menschen, die mit einer Art
Flugmaschine unterwegs ist. Paul ist sehr begeistert von der Maschine und noch
mehr von Josie, einem Besatzungsmitglied. Die Flugmaschinenbesatzung um die
ehemaligen Seefahrer Caleb und Josie fliegt nach getaner Arbeit wieder davon und
Paul hintendrein. Paul Hayden ist von der Möglichkeit, die sich durch die
Flugmaschine ergeben beeindruckt. Ein Streit mit Grossvater Hayden führt dazu,
sich heimlich an Bord der Maschine zu schleichen. Den Grossvater trifft die
Entscheidung Pauls hart und er erleidet einen Herzanfall. Weil die Hilfe Pauls
bei der Bewirtschaftung der Farm unumgänglich ist, bricht Sally auf, ihren
Bruder zurückzubringen. War Sally noch die enge Welt erträglich erschienen, da
ihr Bruder da war, entdeckt sie ebenfalls den Freiheitsdrang in sich und macht
sich auf, den Bruder zu suchen. Der Hintergrund liegt bei den Stadtlords, die
das Land beherrschen. Diese suchen die Farm der Familie Hayden auf, um mehr
über die Flugmaschine in Erfahrung und mehr noch, in ihre Gewalt zu bringen.
Kurzentschlossen bricht Sally auf, um Paul und die anderen zu warnen. Was als
Brudersuche begann, entwickelt sich bald zu einem unglaublichen Abenteuer. Dabei
lernt sie unterwegs den mysteriösen Windmann kennen. Mit seinen Erleuchtungen
findet sie nicht nur einen Weg, der die Spur ihres Bruders zeigt, sie kommt
zudem einem unfassbaren Geheimnis auf die Spur.
Fazit
Die Welt der Zukunft wird in den Jugendbüchern immer dunkler, düsterer,
trostloser und unbeliebter. Die fremden Kreaturen sorgen zudem dafür, dass der
Eindruck sich verstärkt und die Einsamkeit von Sally noch extremer dargestellt
wird. Desgleichen betrifft die Lords, die sich lediglich äusserlich von den
bösartigen Kreaturen unterscheiden, ansonsten aber die gleichen Eigenschaften
aufweisen. Habgier, Gewalt, Boshaftigkeit.
Die Autorin Annette John, wohnhaft in Berlin, gelang es durchaus, ein
spannendes Buch im Bereich der Dystopie zu veröffentlichen. In dieser Welt
möchte ich ganz bestimmt nicht leben und für jugendliches Zielpublikum ist sie
ebenso wenig erstrebenswert.
Sally als Handlungsträgerin gefiel mir gut, wobei sie mir anfangs noch sehr
fremd war. Mit dem Auftauchen der Lords auf die elterliche Farm erweist sie sich
als mutig und schützt ihre Familie, wo sie kann. Sally Hayden ist eine jener
Heldinnen, die mit ihrer Aufgabe wachsen und sich auch als Person weiter
entwickeln. Um Sally Hayden wird eine Jugendliche ansprechende spannende,
düstere Zukunft aufgebaut.
Schade finde ich den Begriff Deadline, der allenthalben auftaucht. Schade
deswegen, weil weder Autorin noch Lektorat der Meinung sind, in Deutschland die
Amtssprache Deutsch anzuwenden. Der Begriff Todeslinie sagt das Gleiche aus und
sorgt weniger für Verwirrungen. Der Begriff selbst zieht sich wie ein roter
Faden durch den gesamten Roman. Was Todeslinie 24, wirklich bedeutet, hatte ich
nicht in dieser Art erwartet.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 28. März 2013 2013-03-28 16:28:51