Es herrscht Panik am Hofe von Elisabeth I.: Der berühmte Astrologe Nostradamus
hat den Sturz der jungen Monarchin vorhergesagt, sollte es ihr nicht gelingen,
"die Knochen ihres Ahnherrn" zu finden. Hinter diesen Knochen befindet
sich der Mythos um König Arthus. Etwa zur selben Zeit wird bekannt, man habe in
der gewaltigen Ruine des ehemaligen Klosters von Glastonbury, irgendwo an der
Strasse zwischen Bristol und Exeter, das lange vermisste Grab des sagenhaften
Königs Arthus ausfindig gemacht. Sofort schickt Königin Elisabeth I. ihren
engen Vertrauten und Hofastrologen Dr. John Dee auf die Suche nach Arthus
Gebeinen. Der überaus gebildetete und fähige Dr. John Dee macht sich, getarnt
als einfacher Beamter, mit dem Oberstallmeister der Königin Robert Dudley, dem
angeblichen Liebhaber der Königin, auf Befehl der Königin auf. Es wird eine
kurze und nicht sehr beschwerliche Reise in den Ort des Königsgrabes. Die Stadt
entpuppt sich als eine Stadt der Geheimnisse. Die Glastonbury Abbey entpuppt
sich als bedrohlich und mystische Ruine, die unter Elisabeths Vorgängern
zerstört wurde. Seither ist der Aufenthaltsort der Königsgebeine unbekannt.
Mit wem es die beiden Männer auch zu tun haben, ihnen wird schnell klar,
eigentlich kann man niemanden trauen. Als Robert Dudley an einer seltsamen
Fieberkrankheit erkrankt, bleibt John Dee nichts anderes übrig, als sich einen
Wunderheiler zu suchen und diesem Mann zu vertrauen, seinen Begleiter von der
Krankheit, die ihn heimsucht zu heilen. Statt des erwarteten Mannes handelt es
sich zu seinem Erstaunen bei dem Wunderheiler um eine Wunderheilerin. Die
Tochter des Wundheilers ist eine wunderschöne Frau und hat es John Dee angetan.
Der verliebt sich in sie. Doch auch die junge Frau hat ihre Geheimnisse. Wie
sich erst spät herausstellt, stammt die junge Heilerin von einer Hexe ab. Der
Hexenwahn flammt erneut in Glastobury auf, von Unbekannten gesteuert und die
Bewohner fordern Schuldige. In diesem Fall die Heilerin, die für die zur Zeit
stattfinden grausamen Morde.
Fazit
Die Aufmachung des Romans ist gut geworden. Zwar mag ich diese Art von Flexcover
nicht sonderlich, aber das Titelbild mit der Klosterruine als Foto, die dann in
ein gemaltes Bild übergeht und die Schrift dazu, wirken überaus passend und
vermitteln gleich eine düstere, mystisch-geheimnisvolle Stimmung. Die Skizze zu
Beginn des Romans und die Informationen zu John Dee sind sehr hilfreich, um
Person und Zeit zu verstehen. Phil Rickman erzählt die Geschichte durchgängig
aus der Sichtweise von John Dee. Dabei erfährt der Leser sehr viel über den
sagenhaften Arzt und Mystiker, um den sich bis heute viele Legenden ranken, in
nur fünf Kapiteln. Phil Rickmann / John Dee schweift während seiner Erzählung
häufig ab, philosophiert und stellt dabei einiges, auch aus unserer heutigen
Sicht, in Frage. Er stellt sich rhetorische Fragen, an denen auch der Leser ein
wenig zu "knabbern" hat. Innerhalb der ganzen Erzählung weiss der
Leser nur, was auch John Dee erfahren hat. Phil Rickman scheint sich umfassend
mit der Thematik des Zeitalters befasst zu haben. Die geschichtlichen
Hintergrundinformationen, die für die Erzählung wichtig sind, erscheinen
schlüssig und in allen Einzelheiten beschrieben. Sie ermöglichen dem Leser,
sich ein genaues Bild von der Landschaft sowie den einzelnen Personen und ihren
Gefühlen zu machen.
Der dazu passende Erzählstil ist ein wenig verschnörkelt, was zu einer dichten
Atmosphäre führt. Anders als bei seinen Thrillern um Merrily Watkins geht er
mit umfangreichen Nachforschungen an den Start. Um Geschichte authentischer
wirken zu lassen, befleissigt sich der Schriftsteller eines altertümlichen
Sprachstils. Daher befindet man sich schnell in der Welt des 16ten Jahrhunderts.
Der schrullig-seltsame Mensch John Dee und sein Begleiter Robert Dudley sind
sympathische Figuren, die die Erzählung tragen. Unter Berücksichtigung ihrer
vorbestimmten Charakterisierung durch den Autor. Dennoch ist gerade Dudley
derjenige, der etwas Humor (wenngleich typisch britisch und schwarz) in die
Erzählung bringt. Dadurch, dass Rick Philman / John Dee viel zu erzählen hat,
entsteht über viele Seiten hinweg der Eindruck, dass die Geschichte langweilig
wird und sich nur noch zieht.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 22. März 2013 2013-03-22 10:07:35