Der Traum des Wolfs
und
Die Türme der Mitternacht
Es ist so weit, kann man endlich sagen, ein grandioses Werk, mit Höhen und
Tiefen, ist beendet. Als im Jahr 1993 der erste Band auf deutsch erschien, ahnte
noch kein Mensch, dass es Jahrzehnte und einen zweiten Autor dauern würde,
dieses Werk einmal zu vollenden. Wer erinnert sich heute schon an Band eins, wo
wir zum ersten Mal auf Rand al'Thor, Mat Cautlon, Elayne und Perrin trafen? Wer
denkt jetzt noch an das Auf und Ab der Erzählungen und dem Leben der
Handlungsträger, an Robert Jordans fundamentale und bis in nebensächliche
Einzelheiten gehende Erzählweise? Und nun können wir mit Brandon Sanderson ein
ebenso fulminantes aber erwartetes Ende erleben. Ein Rad der Zeit ist rund und
so nähert sich das Ende dem Anfang, ohne ich gleich wieder zu kopieren und neu
zu beginnen. Das Rad der Zeit dreht sich weiter und weiter. Mit ihm bewegt sich
Rand al'Thor, Perrin und Mat Cautlon durch Raum und Zeit. Die drei jungen
Männer, deren Lebenswege streng miteinander verwoben sind, sind seit einiger
Zeit getrennt, doch führen ihre Wege wieder zusammen. Die verschiedenen Wege,
die sie zu gehen gezwungen sind, führen doch alle einem Ziel entgegen. Die
erneute Verbannung des dunklen Königs. Brandon Sanderson, in den Fussstapfen
von Robert Jordan versteht es meisterhaft, die Leserin und den Leser in dieser
historischen Welt gefangen zu halten. Ungern möchte man das Buch aus der Hand
legen. Spannend bis zum Schluss verfolgt der Leser die abwechslungsreichen
Abenteuer, die die Protagonisten erleben. Die Romane um die drei Freunde Mat,
Perrin und Rand entwickeln sich immer weiter, bis sie endlich mit gereiften
Männern ein Ende finden werden. Die Charakterisierung vom einfachen
Bauernjungen bis zu den wichtigsten Persönlichkeiten der Welt ist sehr schön
geschildert. Der Erzählstil ist beeindruckend und begeistert sofort. Zumindest
in der deutschen Übersetzung fällt es nicht auf, dass wir zwei
unterschiedliche Autoren an dieser Serie schreibenderweise erkennen sollten. Vor
allem, weil doch Brandon Sanderson inzwischen eine erfolgreiche eigene Saga
schreibt.
Fazit
Ich habe diesmal absichtlich kein Wort über den Inhalt verloren. Die beiden
Bücher sollte jeder für sich erlesen und seine Meinung bilden. Jedes Wort
über den Inhalt würde zu viel verraten und die latente Spannung, die bereits
vor dem Aufschlagen der Bücher besteht, zerstören. Zum letzten mal gibt es die
Bestnote für zwei Bücher dieser Reihe. Achtzehn Jahre begleitete mich die
Serie. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge nehme ich Abschied und zum
letzten Mal auch von einem Autor, der bereits seit ein paar Jahren tot ist. In
Gedenken an Robert Jordan.
Vorgeschlagen von erik schreiber
[Profil]
veröffentlicht am 22. März 2013 2013-03-22 10:02:35