Der vorliegende Band ist ein Crossover zwischen The Next Generation und New
Frontier, wobei ich auf Commander Dan Riker als Gast auf der U.S.S. Independence
durchaus verzichten konnte. War er mir in den Filmen schon eher unsympathisch,
hat sich das auf die Bücher übertragen und wirkt damit für mich
leseunfreundlich. Dies kann jedoch Captain Mackenzie Calhoun wieder wettmachen.
Mit Die neue Grenze, wie die Serie auf Deutsch heisst, hat Peter David eine
Reihe geschaffen, die viele Teile von Star Trek in den Schatten stellt. Und das
schreibt ein Fan der Klassik-Reihe.
Die U.S.S. Independence folgt Notruf und erreicht die überfallene
Daystrom-Station. vorfindet. Damit beginnt eins Rätsel hinter dem mehr steckt,
als zuerst erwartet wird und die auftauchenden Romulaner und die Zerstörung der
U. S. S. Independence, eher eine Ablenkung vom eigentlichen Thema darstellt.
Commander William Riker, unterwegs mit der U.S.S. Independence, wird von Sela,
der romulanischen Tochter von Rikers ehemaliger Kollegin Tasha Yar aus einer
alternativen Zeit, vernichtet. Gleich darauf sitzt er in einer Rettungskapsel
und muss hilflos mitansehen, wie die Romulaner mit den anderen Kapseln
Tontaubenschießen veranstalten. Zufälligerweise werden jedoch die
Rettungskapseln, einem Notruf der U. S. S. Independence folgend von der U.S.S.
Excalibur aufgesammelt. Darauf hätte Riker durchaus verzichten können, denn
auf dem Rettungsschiff befindet sich Shelby. Alte Erinnerungen an die Liason der
beiden kommen auf. Beide, Elizabeth Shelby und Riker, hoffen darauf, die
Begegnungen an Bord so kurz wie möglich halten zu können. Ein gewisser Admiral
Nechayev macht ihnen einen Strich durch die Rechnung, indem er den tollkühnen
Captain Calhoun mit einer Undercover-Mission betraut. Commander Riker wird daher
kurzfristig das Kommando für die U. S. S. Excalibur übertragen. Mit Shelby als
Erstem Offizier, sehr zu ihrem Ärger. Zwischen den beiden gibt es leichte
Spannungen und zudem hätte Shelby das Schiff natürlich gern selbst geführt.
Als Erster Offizier wäre das ihre Arbeit gewesen, nicht nur ihr Recht, sondern
auch ihre Pflicht. Und welcher Offizier will schon von seinen Pflichten
entbunden werden, das kommt eine Degradierung gleich. Riker hingegen hat
Probleme mit der ungewöhnlichen Mannschaft. Die Frage ob der Hermat Burgoyne
172 schwanger ist oder nicht, erweist sich dabei eher als ein Running Gag in der
Handlung, die dadurch sehr aufgelockert wird.
Die Undercover-Mission von Mackenzie Calhoun zielt auf einen thallonianischen
General ab. Die Föderation ist auf der Suche nach dem Drahtzieher einer
furchtbaren biologischen Waffe. Diese wurde in den Alpha- und Betaquadranten
immer wieder einmal ausprobiert, doch die Föderation konnte in den letzten zehn
Jahren Schlimmeres verhindern. Warum jedoch der General zehn Jahre
Erprobungsphase für sein Projekt benötigt, wird nicht klar. Dieser General,
der während der 200 Jahr-Feier der Föderation diese vernichten will, ist auch
gleichzeitig der Drahtzieher hinter der sporadisch auftretenden Seuche.
Der wahre Drahtzieher blieb immer im Dunkeln. Es gelang dem Nachrichten-dienst,
eine Spur zu finden. Und um sie zu verfolgen, benötigt man den besten Mann der
Sternenflotte. Dieser Mann ist der unkonventionell arbeitende Captain Mackenzie
Calhoun. Nur ist der kein Agent mehr, sondern der Captain eines Raumschiffes.
Dennoch wird er in den Einsatz als Agent geschickt und trifft später sogar auf
Picard. Die Zusammenkunft von Captain Calhoun und Captain Picard ist recht
interessant. Wissen sollte man, dass Picard der Protegé von Calhoun ist. Picard
hatte ihn auf dessen Heimatplaneten Xenex aufgelesen und ihn gefördert. Calhoun
sieht in Captain Picard eine Art Vorbild. Leider wird er während des
Undercovereinsatzes in dieser Hinsicht ein wenig enttäuscht. In bester
Agenten-Manier schleicht er sich in das Hauptquartier des Schurken und versucht
dessen Pläne zu vermasseln. Dumm nur, dass diese Vorgehensweise dazu führt,
gefangen genommen zu werden. Da helfen ihm auch die kleinen Hilfsmittel nichts,
mit denen er ausgerüstet wurde.
Fazit
Als Fan der New Frontier - Die Neue Grenze - Reihe bin ich von dem Roman sehr
angetan. Der ungewöhnliche Calhoun, hat mir schon sehr gefallen, als die
Bücher noch beim Wilhelm Heyne Verlag veröffentlicht wurden. In der Neuauflage
sollte man es auf keinen Fall dieses Buch verpassen. Für mich persönlich ist
der Roman von Peter David eigentlich die Fortführung der Die neue Grenze -
Serie. Sein spannender Schreibstil sorgt dafür, dass man das Buch schnell liest
und erst aus der Hand legt, wenn es gelesen ist. Das Buch Doppelt oder Nichts
ist solide geschrieben und bleibt bis zum Ende fesselnd. Seine Anspielungen auf
verschiedene Aspekte des Star Trek-Universums machen den Roman zu einem Muss
für alle Die neue Grenze-Fans und auch für alle anderen Star Trek-Fans, die
gerne ein spannendes Buch lesen. Hauptsächlich dreht sich die Erzählung um den
tollkühnen Captain der Excalibur, aber auch Enterprise-Charaktere finden ihren
Platz. Mit Calhouns Undercover-Mission fühlt man sich schnell an
Agententhriller erinnert, ob nun Jason Bourne oder James Bond, sie bekämpfen
Superschurken, die die Welt / Welten vernichten wollen. Spannung und Action
kommen nicht zu kurz.
Peter Davids Doppelt oder Nichts ist der Beginn für das Finale der Doppel
Helix-Serie. Das Ergebnis überzeugt vor allem durch viele Anspielungen auf die
Star Trek-Vergangenheit. Letztlich ist der Roman ein gelungenes Buch, auch wenn
the next generation betitelt ein new frontier-Roman, das Action, Dramatik,
Erotik, Humor und Spannung in wunderbarer Kombination sein eigen nennt.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 12. März 2013 2013-03-12 10:46:22