Die diplomierte Umwelt- und Gesundheitspädagogin, freie Food-Journalistin und
Autorin Ira König war unter anderem für die Heinrich Bauer Media Group und das
Verlagshaus Gruner und Jahr tätig. Bisher war mir ihr Name von diversen
GU-Kochbüchern ein Begriff. Tatsächlich kamen seit 2009 unter anderem auch
Bücher über den Klatschmohn-Verlag heraus. Oder über den Thorbecke Verlag.
Ein Titel aus seinem Verlagsprogramm liegt gerade vor mir. Obwohl es nicht ums
Essen geht, enthält es Rezepte und es darf fleißig gerührt oder geknetet und
gewissermaßen abgeschmeckt werden. Gleich vorab: Zitronengras und Rosenduft ist
eines der Bücher, das ich künftig sicher noch öfter zur Hand nehme, weil
kleine Mitbringsel Freude bereiten und ich immer auf der Suche nach solchen bin.
Die Autorin beschäftigt sich darin mit dem Thema Seife, Raumduft & Co. selber
machen.
Die Gewichtung liegt dabei auf Seifenideen, die in Form von Kugeln, Pralinen,
Blöcken, gegossen oder geknetet, als duftender Eyecatcher, Gebrauchsgegenstand
oder als Kinderspielseife vorgestellt werden. Etwa gleich viele Seiten nehmen
dann noch Anregungen für Massageöle, Badezusätze auf Meersalzbasis,
Duschbäder, Potpourris und Duftsäckchen ein. Ganzseitige Fotos runden das Buch
zusammen mit einem Register ab. Was mir auch sehr gut gefallen hat, ist, dass
die Anleitungen nicht einfach schwarz auf weiß gedruckt wurden, sondern
unterschiedlich farbig. Abbildungen kleiner Seifenblasen unterstreichen die
liebevolle Aufmachung des Buches.
Egal worum es sich letztlich handelt: Allen umgesetzten Ideen gemeinsam dürfte
neben der Freude am Nachmachen, am Verschenken oder beschenkt werden auch der
olfaktorische Genuss und die positiven Auswirkungen auf unser limbisches System
sein. Immerhin können Gerüche motivieren und die Stimmung aufhellen,
beruhigen, entspannen oder beleben. Wir verbinden Emotionen damit. Sie können
auch unser Gedächtnis unterstützen.
Optische Leckerbissen sind die Anregungen allemal, egal ob ein Farbstoff
verwendet wurde oder nicht. Manches Foto im Buch, wie etwa das der
Mandel-Tonkabohnen-Muffins, sieht so appetitlich aus, dass zu hoffen bleibt,
dass niemand aus Versehen hineinbeißt. Anderes lässt sich auf Anhieb als
Seifenstück identifizieren. Der Sinn einer Müsliseife hat sich mir
zugegebenermaßen noch nicht so richtig erschlossen. Vielleicht verbirgt sich ja
ein Peelingeffekt dahinter. Andererseits sind manche Seifen grundsätzlich zu
schön, um einfach zum Händewaschen benutzt zu werden und dienen als duftende
Deko.
Eine harmonische Abstimmung der einzelnen Rezepte verhindert, dass ein zu
großes Geruchswirrwar entsteht. Obwohl Gerüche sehr positiv auf uns wirken,
kann bei manchen natürlich auch eher das Gegenteil eintreten. Die Autorin
schlägt bei vielen der Rezepte naturreine Öle vor (also solche, die zu 100%
aus der namensgebenden Pflanze gewonnen werden). Wer beim Kauf ätherischer Öle
zudem auf Qualität (etwa das g&a-Zeichen) achtet und völlig auf künstliche
Aromen verzichtet, kann gegenteilige Wirkungen vermeiden.
Die Seifenrezepte sind nicht zum selbst sieden, sondern werden mit Seifenflocken
oder Gießseife hergestellt. Teilweise kommen, wie bereits erwähnt, Farbstoffe
zum Einsatz. Das in den Duschbädern vorgeschlagene Betain ist ein mildes
Waschtensid, das universell für alle Hauttypen geeignet ist. Hier finden auch
natürliche Geldbildner Anwendung.
Während das Durchblättern des Buches zum Nachmachen verführt, birgt das
Nachmachen der Rezepte Suchtpotenzial. Vermutlich werden mich bald alle
verfluchen, wenn ich mit neuen Seifenstückchen oder Badesalzen ankomme. Doch
probieren lohnt. Meine persönlichen Favoriten sind die frischen Zitruskugeln
und die Honig-Hafermilchkugeln, die ich praktischerweise mit der Hand formen
kann. Auch die im Buch enthaltenen Massageöle habe ich samt und sonders
angemischt und ausprobiert. Das Echo war durchweg positiv.
Die Zutatenlisten sind nicht sehr groß, sodass sowohl für größere als auch
kleinere Geldbeutel entsprechende Anregungen dabei sind. Die Zutaten insgesamt
sind leicht erhältlich. Man findet sie teilweise im eigenen Haushalt (inkl.
Garten oder Balkon) und der Natur, aber auch in Apotheken, teils in
Supermärkten oder Drogerien und teils in Bastelgeschäften oder dem Internet.
Die Anleitungen selbst sind in aller Kürze anschaulich und leicht
nachvollziehbar beschrieben. Insgesamt betrachtet sind sie auch gut dazu
geeignet, sie mit Kindern zusammen umzusetzen.
Fazit
Ich bin mir nicht sicher, ob ich glücklich darüber wäre, wenn das Buch
bezüglich der Anregungen dicker ausgefallen wäre (einfach weil mein
Bekannten-, Freundes- und Verwandtenkreis dann doch zu klein ist). Worüber ich
mir jedoch sicher bin, ist die liebevolle Gestaltung des Buches. Die darin
enthaltenen Anregungen werde ich künftig mit Sicherheit noch öfter nachmachen.
Was mir persönlich jedoch ein wenig fehlt, ist eine Beschreibung der Wirkung
der verwendeten Düfte. Das hätte das Ganze perfekt abgerundet.
Copyright ©, 2013 Antje Jürgens (AJ)
Vorgeschlagen von Ati
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veröffentlicht am 07. März 2013 2013-03-07 16:52:15