Im letzten Jahr erhielten gleich drei Kochbücher aus dem Hause Kosmos Gold- und
Silbermedaillen der Gastronomischen Akademie Deutschlands. Das gerade vor mir
liegende früchte von Rose Marie Donhauser gehörte logischerweise wegen seines
Erscheinungsdatums nicht dazu. Doch Die besten Rezepte für Regionalen Genuss
darin haben es mir trotzdem angetan und ich kann es kaum erwarten, alle
sukzessive auszuprobieren.
Das dauert jedoch teilweise noch sehr lange, denn die Autorin, von der ich 2011
bereits das Kochbuch draußen GENIESSEN besprochen habe, beschäftigt sich in
früchte mit regionalem Obst der Saison und verarbeitet es zu Süßspeisen,
Kuchen, Desserts und Drinks oder kombiniert es auch mit Herzhaftem. Und jetzt im
März sind bestimmte Zutaten nicht frisch aus der Region erhältlich.
Damit man diese künftig jedoch eventuell selbst bevorraten kann, geht die
Autorin nicht nur pauschal, sondern auch mit Rezepten darauf ein, wie man die
süß-saftigen Köstlichkeiten haltbar machen kann. Sei es in Form von
Konfitüren, Gelees, Chutneys, Säften und Ähnlichem. Man kann natürlich auch
kalt konservieren, was sie ebenfalls anspricht. Ein Saisonkalender und
Informationen, etwa zum Thema Warenkunde oder Reifegrad, sowie ein Register
runden das Buch zusammen ab. Darin geht es nicht nur um Früchte im wörtlichen
Sinn, wie der Titel vermuten lässt, sondern natürlich auch um Beeren. Und
obwohl das Cover oben links auf Regionalen Genuss hinweist, kommen auch
Zitrusfrüchte, die hierzulande bekanntermaßen nicht überall wachsen, zum
Einsatz.
Das praktische Softflexcover lässt sich leicht abwischen, was mir bei
Kochbüchern immer wichtig ist. Das Motiv selbst passt sowohl von der Gestaltung
wie auch vom Druckverfahren (bestimmte Dinge sind erhaben gedruckt) genau wie
die liebevoll-aufwendige Aufmachung des Buches perfekt in die WIR ♥
KOCHEN-Reihe des Franckh-Kosmos-Verlages. Wer wissen möchte, was für Bücher
es in dieser Reihe gibt, erfährt das nicht nur auf der Verlagsseite, sondern
findet sie auch auf einer Doppelseite hinten im Buch vorgestellt. Das Team um
und mit Rose Marie Donhauser - Walter (Fotograf), Dittman (Koch), Liebetanz
(Arrangement der Fotos) und Gilg (Produktionsassistentin) - hat allein schon von
der Aufmachung her ein wunderschönes Buch geschaffen. Die farbenfrohen
appetitanregenden Fotos der Zutaten, der teils fertig zubereiteten Rezepte oder
einzelner Arbeitsschritte machen das Buch zusammen mit farbigen Überschriften
und den Vorsatzblättern im Rotton des Buchtitels zu einer kleinen Augenweide.
Und der Inhalt muss sich definitiv auch nicht verstecken.
Zahlreiche Tipps und Tricks sowie Varianten befinden sich bei den Rezepten und
lockern diese auf. Erleichternd werden die Fotos der Arbeitsschritte mit kleinen
Buchstaben gekennzeichnet, die sich sowohl in den Rezepten wiederfinden als auch
bei den Tipps, die diesen Arbeitsschritt dann genauer erklären.
Glücklicherweise haben wir Beeren eingefroren, Obst eingekocht bzw. noch letzte
Reste eingelagert, so konnte ich ein paar der leicht nachvollziehbaren und gut
beschriebenen Rezepte dann doch schon testen konnte. Die schmecken vermutlich
mit ganz frischen Zutaten noch besser, doch für den Anfang haben uns
Kirsch-Clafoutis mit Vanillesauce, Grießauflauf mit Äpfeln,
Birnen-Kartoffelspalten mit Johannisbeerdip und die Gebratenen Brote mit
Rucola-Kirsch-Salat (wobei wir Rucola durch den im Gewächshaus überwinterten
Löwenzahn ersetzt haben) bereits sehr gut geschmeckt und Lust auf mehr gemacht.
Heute stehen Roggenspätzle mit Kirschragout auf dem Speiseplan.
Die Gewichtung im Buch liegt eindeutig auf den Rezepten und bei diesen
überwiegen die Anregungen für Desserts, Kuchen, Drinks und Aufstriche. Doch es
gibt auch etliche in denen Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte oder - wie die
Spätzle verraten - Teigwaren mit verarbeitet werden. Sie gehen von
bodenständig und herzhaft bis raffiniert und fein, gestalten sich mal
klassisch, mal modern. Es gibt sie für Heißes und Kaltes. Rezepte die wenig
Zeit beanspruchen und solche, die etwas mehr brauchen. Dank der durchweg leicht
erhältlichen Zutaten ist für jeden Geldbeutel etwas dabei. Der zu erwartende
Zeitaufwand ist angegeben, was ich persönlich immer praktisch finde, und auch
besonderes Werkzeug wird jeweils gesondert erwähnt. Doch keine Sorge, dabei
handelt es sich um allgemein übliche Utensilien wie Schraubgläser oder
Stabmixer und Ähnliches.
Fazit
Sehr ansprechend aufgemacht verlocken die auch für Küchenunerfahrene
anschaulich erklärten Rezepte zum Ausprobieren. Das Buch kann ich mit fünf von
fünf Punkten all denen empfehlen, die wie ich nahezu reine Rezeptköche
und/oder kochbuchsüchtig oder einfach nur auf der Suche nach vielleicht neuen
Ideen sind.
Copyright ©, 2013 Antje Jürgens (AJ)
Vorgeschlagen von Ati
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veröffentlicht am 07. März 2013 2013-03-07 16:52:41