Die Hexe Eli erzählt aus ihrer Sicht ihr leben und ihre Abenteuer. Dabei redet
sie so, wie sie es gewöhnt ist und nimmt keine Rücksicht darauf, dass der
Mensch durchaus anders schreibt als spricht. Dies ist der Autorin, der in
Norddeutschland lebenden Kristina Günak, gut gelungen. Auf diese Weise liest
man gern, was Eli zu sagen hat. Ich selbst bin überzeugt, dass man in
humorvoller Art eine gute Lesung daraus machen könnte.
Wenn es im Verlagstext heisst: "Nach einem Jahr mit dem Werjaguar Vincent
glaubt Hexe Elionore Brevent ihr Leben im Lot. Einzig Vampir Nicolas Deauville,
der bei Eli im Garten beharrlich seine neu entdeckten Hexenkünste übt, stört
die traute Zweisamkeit der Verliebten und sorgt nach einem schief gegangenen
Zauber für erhebliche Aufregung. Als Vincent dann noch plötzlich eine
unerwartete Seite seiner Persönlichkeit enthüllt, ist es mit der Ruhe in Elis
Leben wieder einmal vorbei. Ohne den Mann ihres Herzens muss sich die Hexe auf
die Suche nach dem spurlos verschwundenen Nicolas machen, an ihrer Seite nur der
beherzte Ex-Engel Florentine und der mysteriöse Pax..." -- erwartet man
eine spannende Erzählung.
Die in Handlung um Elionore Brevent und Nicolas beschränkt sich auf einen
kurzen Zeitraum und bleibt damit überschaubar. Dementsprechend sind auch die
Räumlichkeiten in denen sich die Handlung abspielt gering. Der Vorteil dabei,
Autorin und Handlungsträgerin können sich ganz auf sich konzentrieren und eine
schnelle Geschichte erzählen. Schnell in dem Sinn, dass zwischendurch keine
Langweile aufkam. Elionore Brevent, gibt den Leserinnen einen weiteren Einblick
in ihr chaotisches Hexenleben. Eli besitzt ihre Stärken und Schwächen wie
jeder normale Mensch auch. Mit ihrer Morgenmuffeligkeit, den in Unmengen
verbrauchten Kaffee und der Beherrschung ihres chaotischen Ordnungssinns, lässt
sie natürlich erscheinen. Neben ihr finden sich, Blutsauger, Gestaltwandler und
andere magische Wesen zu einem ganz besonderen Stelldichein zusammen. Neu
hinzugekommen sind die Engel, eine himmlische Komponente, die als Widerpart zu
den machthungrigen, die Weltherrschaft anstrebenden Vampiren stehen. Auf der
Suche nach dem verschwundenen Nicolas lernen die Leserinnen einige weitere
Personen kennen. Da ist zum Beispiel der mysteriöse Pax, eine Persönlichkeit,
die bis zum Ende undurchschaubar bleibt. Florentine, der Schutzengel ist das
genaue Gegenteil.
Fazit
Kristina Günak spielt alle Karten aus, ohne die Trümpfe wirklich zu spielen.
Das merkt man vor allem dann, wenn sich der Band dem Ende zuneigt. Die offen
bleibenden Fragen sind zwar als Cliffhanger ganz gut eingesetzt, aber zuviele
sollten es nicht sein. Auf die Antworten wird man neugierig gemacht, eine
teilweise Beantwortung wäre schön gewesen. Nicht alles muss immer erst im
letzten Band geklärt werden. Bleibt nur noch zu bemerken, dass die bildhafte
Sprache und vor allem die direkte Ansprache der Leser durch die
Handlungsträgerin, den Reiz der Erzählung ausmachen. Zudem ist die Sprache
modern, ohne auf das Niveau der Gassensprache zu fallen, lebhaft und schnell.
Der letzte Punkt, der erwähnt werden sollte, weil viel zu selten im
Zusammenhang mit den Bücher passiert: Das Titelbild. Es ist von der Farbgebung
gut gelungen und das Motiv setzt sich tatsächlich in der Erzählung fort. Ein
schönes passendes Bild.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 04. März 2013 2013-03-04 16:13:54