Dies ist die Geschichte um das Königreich Ostár und seinem gewählten, elften
Grosskanzler Gongwalf. Das alte Reich wurde nach dem Untergang von der
Adelsstruktur befreit und erhielt gewählte Oberhäupter, eben jene
Grosskanzler. Allerdings gibt es ein Gerücht, eine Prophezeiung, dass der elfte
Grosskanzler eher unrühmlich abtreten wird. Und doch ist es gerade Grosskanzler
Gongwalf, der nicht nur der elfte Kanzler ist, sondern auch noch die Macht
anstrebt. Er kam nicht nur mit fremder Hilfe aus den südlichen Fürstentümern
zu Amt und Würden, sondern will nach dem Ende seiner Regierungszeit weiterhin
regieren. Aus diesem Grund ist er bereit, alles in die Waagschale zu werfen, was
ihn an der Macht hält und der Prophezeiung entgegenwirkt.
Gleichzeitig ist er aber nicht bereit auf das Land einzugehen, die Menschen,
die dort leben und ihre Nöte und Leiden. Stattdessen verschliesst er die Augen
vor den sich anbahnenden Problemen. Denn im Lande Ostár gehen eigenartige Dinge
vor sich. Im Süden ziehen mordende und brandschatzende Schwarze Schatten durchs
Land, deren Priesterin Kalusendra ist. Normale Menschen verwandeln sich in eine
Art Zombies, die nur mit dunklen Kutten bekleidet sind und hauptsächlich damit
ihre Zeit verbringen, ein Dorf zu befestigen, so dass niemand dieses Dorf im
Handstreich erobern kann. Die Frage, die er sich stellen müsste, ist doch
eindeutig. Sind es Truppen seines südlichen Verbündeten, der ihm auch zu
seinem Amt verhalf? Oder ist die Unterstützung gar keine, und nur ein Feldzug,
der ihn um Land und Macht bringen soll? Als sich seine Studenten gegen ihn und
seine Herrschaft auflehnen, kommt es zu einem Aufstand, der von seinen Soldaten
blutig niedergemetzelt wird. Zwei Studenten, die sich retten können, fliehen in
das kleine Dorf, in dem Felard wohnt. Die Informationen die Felard fehlen ist,
dass sein Name mit der Prophezeiung in Verbindung steht. Mit den beiden
Studenten, erscheinen die Auslöser für sein Engagement. Sie sind es, die ihm
die politischen Auseinandersetzungen näher bringen.
Fazit
Die Sprache, die angewendet wird, gefällt mir sehr gut. Hier merkt man, der
Autor Bertel O. Steen (wer immer hinter diesem Pseudonym steckt) hat sich viel
Mühe gegeben. Für einen deutschen Leser bestehen aber immer wieder
Irritationen, wenn plötzliche österreichische Begriffe einfliessen. Gut, im
Zusammenhang kann man erkennen, was sie bedeuten.
Ebenfalls gut fand ich die Beschreibung der handelnden Personen. Mit nur
wenigen, quasi im Vorbeigehen beschriebenen Eigenschaften, werden die Personen
vorgestellt, ohne seitenweise Beschreibungen folgen zu lassen.
Der Nachteil ist jedoch, für mich wollte überhaupt keine Spannung aufkom-men.
Mehr als einmal überlegte ich mir, warum ich diesen Band weiterlesen sollte.
Immer auf der Hoffnung, es geschieht etwas Spannendes, blieb ich dabei. Selbst
der Studentenaufstand, der blutig niedergemetzelt wurde, hatte etwas wie eine
Nachrich-tensendung, in der darüber berichtet wird. Etwas Distanzhaftes.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 14. Februar 2013 2013-02-14 16:03:27