In Villiren herrscht Endzeitstimmung. Eine Eiszeit bedroht die Welt und die
Stadt selbst ist von Flüchtlingen übervölkert, der beste Nährboden für
Korruption, Gangsterbanden und andere Kriminelle. Inzwischen stehen die Okun vor
den Toren der Stadt. Die Invasion aus einem anderen Daseinsbereich ist
inzwischen nicht mehr abzuwenden. Die Abgeschlossenheit der Stadt, und die Enge
durch die Übervölkerung, sorgt weiterhin für Unruhe, die gesteigert wird, als
sich herumspricht, dass eine Riesenspinne ihr Unwesen in der Stadt treiben soll.
Gewalt ist an der Tagesordnung, und Menschen werden ermordet oder verschwinden.
Weil auch Soldaten des Kaiserreichs darunter sind, macht sich Rumel Jeryd mit
seiner Gehilfin Nenzi daran, Licht ins Dunkle zu bringen. Doch wie heisst es in
einer alten Redensart, allein der Versuch ist strafbar und je länger sie in den
Abgründen der Stadt wühlen, umso grauenhaftere Dinge werden ans Tageslicht
gezerrt. Gleichzeitig versucht Kommandant Brynd Lathraea die Verteidigung der
Stadt zu organisieren und Verbündete zu finden. Die kriminellen Banden haben
gar kein Interesse, denn sie sehen in den Bewohnern erst einmal Opfer, die man
ausnehmen kann und nicht die Bürger, die man verteidigen und beschützen muss.
Lediglich die wenigen vor Ort verbliebenen Kultisten sind bereit auf seiner
Seite zu kämpfen und halten einige Überraschungen für Freund und Feind auf
Lager.
Fazit
STADT DER VERLORENEN ist ein sehr beziehungsreicher Titel, der sich nicht nur
auf die militärische Ausgangslage bezieht, sondern eben auf die korrupte
Beamtenschaft und die Flüchtlinge, die aussichtslos ihr Leben fristen. Neben
der bevorstehenden Kälte tritt der Angriff Okun in den Vordergrund.
Die Figuren sind Newtons Schwäche, wenn es darum geht, sie glaubhaft
darzustellen. Manchmal sind sie viel zu naiv in ihren Handlungen, dann wieder
ist die Figur gut ausgearbeitet, obwohl es nur eine Nebenfigur ist. Die Personen
stehen in einer ständigen Weiterentwicklung, nur wenn sie quasi sofort
auftritt, wirkt dieser Wandel unglaubwürdig. Newtons Idee hingegen, die
Handlung von einer sterbenden Welt kurz vor einer Eiszeit ist originell. Leider
verzettelt er sich etwas, wenn er versucht, grosse Probleme, etwa soziale
Standesunterschiede, politische und wirtschaftliche Probleme, zu beschreiben und
als Handlungsstrang einzuführen. Hier bleibt er in seinen Beschreibungen
seltsam oberflächlich. Wie auch in NACHT ÜBER VILLJAMUR verflechten sich die
einzelnen Handlungsstränge. Und man muss als Leser auch mal loslassen können.
Etwa von liebgewordenen Handlungsträgern.
Vorgeschlagen von erik schreiber
[Profil]
veröffentlicht am 13. Februar 2013 2013-02-13 12:13:08