EARTH GIRL es ist ein gutes Debüt mit einem gelungenen Weltenentwurf und vielen
guten Ideen, die mich positiv überraschten. Im Jahr 2789 leben auf der Erde nur
wenige Menschen. Das liegt weniger daran, dass sie ausgestorben sind oder sich
gegenseitig umbrachten, sondern einem natürlichen Exodus. Seit die Star Gate
Technologie erfunden und andere Planeten besiedelbar wurden, verliessen die
Menschen die Erde, um irgendwo anders neu zu beginnen. Auf neuen, jungfräulich
unberührten Planeten, ohne die auf der Erde bekannten Umweltzerstörungen und
ähnlichem. Diejenigen, die noch auf der Erde wohnen, sind leider nicht in der
Lage auf anderen Planeten zu siedeln, denn sie besitzen einen Gendefekt, der
dies verhindert. Daher werden die Erdlinge als Menschen zweiter Klasse, als
Minderwertige, angesehen.
Die gefühlsbetonte Jarra ist 18 Jahre alt und gehört zu diesen
"Behinderten". Sie wurde von ihren Eltern gleich nach ihrer Geburt und
dem Bekannt werden des Gendefekts auf die Erde abgeschoben. Sie will sich ihrem
vorbestimmten Schicksal nicht hingeben und die Diskriminierung nicht einfach so
hinnehmen. Jarra beschliesst sich als Normalen Menschen, den sogenannten Norm
auszugeben. Die Täuschung fällt nicht sonderlich schwer. Die Norm, die sich
auf der Erde aufhalten sind in der Regel Forscher für menschliche
Vorgeschichte, die vor Ort alles über die Entwicklung der menschlichen Rasse,
bis hin zur ersten ausserirdischen Besiedelung erfahren wollen. Jarra ist sehr
ehrgeizig und ihr grosses Ziel. Fasziniert von der eigenen Frühgeschichte der
Erde beginnt sie zu studieren und so immatrikuliert sie sich an einer
Universität auf Asgard, dem Heimatplaneten ihres Lieblings-Vid-Stars. Jarra
wird auch ohne Probleme und Nachfragen akzeptiert und studiert Geschichte. Der
Vorkurs für das Geschichtsstudium ist für alle Menschen gleich und wird auch
von allen Universitäten auf der Erde abgehalten. Jarra will sich und ihren
Studienkollegen beweisen, dass sie genauso viel wert ist wie jeder andere
Mensch. Solange sie auf der Erde ist, fällt ihre kleine Maskerade nicht auf.
Sie spielt allen etwas vor, lässt sie in dem glauben, ebenfalls ein Norm zu
sein. Als angebliche Tochter eines Militärs bereitet sie sich auf ihre Rolle
vor. Sie hat sich in den Kopf gesetzt, als erstes "Earth Girl" (daher
der denglsiche Titel) trotz ihrer "Behinderung" an der Universität
von Asgard studieren, was jedoch nur so lange gut geht, wie der Grundkurs auf
der Erde stattfindet. Jarra, wie sollte es anders sein, findet dabei ihre grosse
Liebe. In der irrigen Meinung, alles wird gut, alles läuft perfekt zerplatzt
ihre aufgebaute Welt wie eine grosse Seifenblase. Alles droht aufzufliegen.
Fazit
Der Anfang des Buches, der Einstieg in eine Trilogie, war etwas zäh, es kam
keine richtige Spannung auf, weil erst einmal die Welt erklärt werden musste.
Die Autorin schafft es gekonnt die Heldin in ein Netz aus Lügen und Spannung zu
verstricken. Daher geriet Jarra immer wieder in Bedrängnis. Im Verlauf der
Handlung entwickelt sich Jarra allerdings zu einer unsympathischen
Alles-Könnerin. Sie, die Behinderte, ist plötzlich besser als alle ihre
Mitstudierenden und findet für jedes Problem einen Ausweg. Hier wurden jede
Menge Vorurteile und Klischees bedient. Dies gilt auch für Jarras
Voreingenommenheit gegenüber den anderen, wobei sie langsam ihre Vorurteile
ablegt.
Der Einstieg in die futuristische Welt geschieht beiläufig und mühelos, die
Handlung hätte aber auch auf Sylt (als Erde) und Schleswig-Holstein (als
Universum) spielen können. Der Hintergrund ist beliebig austauschbar. Zum Ende
hin wurde die Handlung durchschaubar und sehr vorhersehbar.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 12. Februar 2013 2013-02-12 13:54:57