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George R. R. Martin: Die Flamme erlischt

Die Flamme erlischt

von George R. R. Martin
Verlag: Fantasy Productions [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Fantasy
ISBN-13 978-3-89064-530-8

Preis: 3,19 Euro bei Amazon.de [Stand: 21. Dezember 2024]
Worlorn, ein Meteor, ein Asteroid, ruheloser Wanderer in den Welten des Universums. Als er den Sonnenkranz passiert, schicken alle Völker des Universums eine Delegation, um für die zwei Jahre, die dort Licht und Wärme herrschen, ein gigantomatisches Festival zu errichten - jedes Volk eine Stadt, die nach dem Festival, als Worlorn wieder im Universum verschwindet, dem Verfall preisgegeben werden.
In dieses Szenario hinein platzt Dirk t'Larien, ein gealterter Avalonier, der einen Hilferuf seiner ersten Liebe Gwen erhalten hat. Er wird freundlich aufgenommen, doch zunächst scheint alles in Ordnung. Kalte Distanz und Peinlichkeit trennt die ehemals so verliebten, bis schließlich der Botaniker Ruark die Geschichte der kavalonischen Samurai enthüllt...
Damit beginnt eine abenteuerliche Flucht durch den aufgegebenen Geisterplaneten, vor wütenden Samurai, die sich in ihrer Ehre gekränkt fühlen - und vor Dirks eigener Vergangenheit...
Fazit
"Dies ist das düstere Science-Fiction-Debut von George R. R. Martin, der mit seinem Bestseller-Zyklus "Das Lied von Eis und Feuer" das Fantasy-Genre revolutionierte."
Das steht jedenfalls auf dem Klappentext, sodass man voller Erwartung ins Buch eintaucht und auf der einen Seite volle Erfüllung und auf der anderen eine kalte Dusche findet. Das Buch wirkt, als hätte Martin einen Ghostwriter gehabt. Stellenweise strotzt er vor Einfällen, spannenden Wendungen, witzigen Dialogen und einer gruselig-dichten Atmosphäre, dann wieder sind Passagen so langweilig, dass sich einem eingefleischten Fantasy-Leser wie mir die Zehennägel kräuseln, und wieder andere Szenen scheinen aus einer drittklassigen Daily-Soap zu stammen. Martin scheint sich nicht ganz sicher gewesen zu sein, was genau er schreiben will...
Als kleiner Trost wirkt da das Glossar, das die prächtig und detailreiche Welt noch genauer beschreibt, die einzelnen Planeten, die liebevollen Städte auf Worlorn, wie Challenge, die High-Tech-Stadt, die immer noch ihren soldatischen Dienst tut, Larteyn, eine Stadt aus leuchtendem Stein gehauen oder Kryne Lamiya, die Stadt von Dunkeldämmerung, die durch Pfeifen auf den Türmen und eine Wetterkontrollmaschine in Ewigkeit eine düstere und Selbstmordgedanken erzeugende Symphonie des Todes spielt.
Leider erschöpft sich der Ideenreichtum in Dingen wie diesen, da man von den einzelnen Völkern außer ausgestorbenen Städten nichts mitbekommt und der eindeutige Schwerpunkt auf der (meiner Ansicht nach staubtrockenen und langweiligen) Geschichte, Gesellschaft und Sozialstruktur Kavalaans liegt, sodass sich das Buch teilweise wie ein Schulbuch liest. Nichtsdestotrotz liest man weiter, um das Ende zu erfahren - das dann so plötzlich kommt, dass man denkt, jemand hat die letzte Seite herausgerissen. Offen wie ein Scheunentor und alles andere als befriedigend...
Wenn dieser Mann wirklich die Fantasy revolutionieren will, dann hat er noch einiges vor sich.
3 Sterne3 Sterne3 Sterne3 Sterne3 Sterne3 Sterne3 Sterne3 Sterne3 Sterne3 Sterne
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Vorgeschlagen von Kristian Kühn [Profil]
veröffentlicht am 12. November 2003

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