Schon seit Längerem ist das Buch von Christoph Newiger auf dem Markt. 2005
erschien bereits die 3. vollständig bearbeitete Auflage. Ein Exemplar davon
bereichert mein Bücherregal. Es versorgt mich bei jedem Blick hinein mit
nützlichem Basiswissen und Informationen rund um die alternative
Behandlungsform Osteopathie, wenn ich wieder einmal jemanden für diese sanfte
Alternative begeistern möchte. Dank Christoph Newiger geht das erfreulich
leicht, hat er doch in seinem Buch die Entwicklungsgeschichte und den
Hintergrund dieser Behandlungsform für interessierte Laien in plausibler,
fundierter und interessanter Form zusammengefasst. Der Autor ist selbst kein
Osteopath, beschäftigt sich allerdings schon mehrere Jahre mit dem Thema. Er
arbeitet als freier Journalist und Sachbuchautor, war acht Jahre lang Redakteur
der DO - Deutsche Zeitschrift für Osteopathie und ist seit 2011 Mitherausgeber
der Zeitschrift Osteopathische Medizin.
Für die, die sie noch nicht kennen: Osteopathie ist eine seit 1874 bekannte,
von Andrew Taylor Still entwickelte ganzheitliche Behandlungsmethode, die auf
wissenschaftlichen, schulmedizinischen Grundlagen fußt. Sie wird, wie der
Untertitel bereits verrät, ohne Medikamente und Instrumente nur mit den Händen
durchgeführt. Osteopathen behandeln keine Krankheiten oder Krankheitssymptome,
gehen jedoch gegen deren Ursache(n) vor, indem sie die Selbstheilungskräfte
aktivieren. Osteopathie erfreut sich schmerz- und nebenwirkungsfrei nicht nur
zunehmend an Beliebtheit, sondern wird (zwischenzeitlich glücklicherweise auch
von immer mehr Krankenkassen von der AOK bis hin zur Techniker Krankenkasse
bezuschusst. Wer sich einen (Kassen-) Überblick verschaffen möchte, findet
beispielsweise auf der Seite osteokompass.de eine entsprechende Auflistung.
Newiger hat sein Buch in vier Teile gegliedert. Nach dem Inhaltsverzeichnis und
je einem Vorwort zur ersten und zweiten Auflage beschäftigt sich der Autor im
ersten Teil mit den Grundlagen. Auf 62 Seiten geht er nicht nur darauf ein, was
Osteopathie ist, sondern auch auf die Selbstheilungskräfte und Bestandteile
unseres Körpers (Bewegungsapparat, Organe, etc.) und deren Zusammenspiel. Im 26
Seiten umfassenden zweiten Teil widmet er sich der Methode der Ursachensuche und
Behandlungstechnik. Anhand von Praxistipps, in denen einfachste Handgriffe zum
Nachmachen erklärt werden, können auch Skeptiker die grundsätzliche Wirkweise
der Osteopathie versuchen nachzufühlen. Welche Vielfalt an
Anwendungsmöglichkeiten diese Behandlungsform beinhaltet, erfährt man dann auf
den folgenden 82 Seiten. Im dritten Teil wird nicht nur anschaulich-ausführlich
auf die Ursachen gesundheitlicher Beeinträchtigungen und Schmerzen eingegangen,
sondern auch darauf hingewiesen, wo die Grenzen der Osteopathie liegen. Im
vierten Teil schließlich findet man auf 33 Seiten nützliche Hinweise und
Definitionen von A - Z. Alle vier Teile sind mittels farbiger Trennseiten klar
voneinander abgegrenzt; die linken Buchseiten oben zudem jeweils deutlich mit
den Überschriften der einzelnen Teile gekennzeichnet (1 Grundlagen, 2 Methoden,
3 Anwendungen, 4 Nützliche Hinweise). Ein umfassendes Stichwortverzeichnis
rundet das Buch Osteopathie - Sanftes Heilen mit den Händen ab.
Fazit
Ein absolut empfehlenswertes Buch. Es ist kein Lehrbuch, das dabei helfen
könnte, sich selbst oder andere entsprechend zu behandeln. Doch wer bereits in
Behandlung ist oder eine solche in Erwägung zieht und Näheres dazu erfahren
will, findet in Newigers sehr gut aufgebautem Basis-Buch ausführliche und
anschaulich beschriebene Informationen. Man merkt, dass der Autor weiß, wovon
er schreibt. Sein Buch ist wieder einmal ein Beweis dafür, dass man fundiertes
Wissen nicht nur trocken, sondern auch leicht verständlich präsentieren kann.
Vorgeschlagen von Ati
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veröffentlicht am 20. Januar 2013 2013-01-20 15:08:18